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Mediale Aufmerksamkeit ist ihnen sicher: die Aktivistinnen von Femen bei ihrem Wahlprotest im Februar 2010.

Foto: REUTERS/GRIGORY DUKOR

Kiew  - Aus Rache für frauenfeindliche Äußerungen des neuen ukrainischen Regierungschefs Nikolai Asarow haben Feministinnen die Ehefrauen und Geliebten der Kabinettsmitglieder zu einem "Sexboykott" aufgerufen. Asarow hatte in Anspielung auf seine Vorgängerin Julia Timoschenko gesagt, Reformen in der Ukraine seien "nicht Frauensache".

Keine Frauen in der Regierung

Solche Äußerungen ruinierten in der "zivilisierten Welt" die politische Karriere, schrieben Mitglieder der Frauenorganisation Femen in einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief. In der Ukraine seien "archaische Stimmungen" jedoch weit verbreitet, betonte die im studentischen Milieu angesiedelte Gruppe. Im neuen 29-köpfigen Kabinett gibt es keine Frauen.

Die Organisation Femen versteht es mit viel nackter Haut Eingang in internationale Bildarchive zu bekommen. Mit ihren plakativ-provokanten Auftritten möchte die Gruppe auf die schlechte Lage der Frauen und die sexistische Gesellschaft in der Ukraine hinweisen. Bei den letzten Wahlen wurden die nackten Protestierenden aus einem Wahllokal geworfen, nachdem sie dort fast nackt ein Ende der "Vergewaltigung der Demokratie" gefordert hatten. Im Wahlkampf hatte der jetzige Präsident Viktor Janukowitsch über seine Konkurrentin Timoschenko gesagt, sie gehöre an den Herd und nicht in die Politik. (APA/red)