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Nintendo will mit seinen Videospielprodukten weiter an den Grenzen der traditionellen Gaming-Welt rütteln. Nachdem es dem Unternehmen mithilfe von innovativen Ideen und Konzepten - wie etwa bewegungsgesteuerten Fitness-Spielen - bereits gelungen ist, neue Zielgruppen für das Thema Videospiele zu gewinnen, sollen die eigenen Produkte nun auch verstärkt im Bildungsbereich zum Einsatz kommen. Hier sollen vor allem Handheld-Systeme wie der Nintendo DS ihr Potenzial ausspielen und die Lernbereitschaft jüngerer Schüler ankurbeln.

"Der Bildungsbereich ist vermutlich der Bereich, dem ich mich am meisten widme", erklärt Videospiel-Guru und Nintendo-Mastermind Shigeru Miyamoto anlässlich der Verleihung der British Academy Video Games Awards in London gegenüber einer US-Nachrichtenagentur. Dem Schöpfer von "Super Mario", "Zelda" und "Donkey Kong" zufolge würden Nintendo-Handheld-Geräte in Japan bereits in Museen und Galerien eingesetzt. "Mit Start des neuen Schuljahres haben wir zudem damit begonnen, Nintendo-DS-Geräte an Volks- und Mittelschulen zu verteilen", schildert Miyamoto.

Pilotprojekt in Österreich

Dass das Bildungsengagement Nintendos nicht nur auf Japan beschränkt ist, beweist ein Blick nach Österreich, wo bereits im September 2009 ein entsprechendes Pilotprojekt initiiert worden ist. "Es handelt sich hierbei um das weltweit erste Projekt seiner Art. Mit Genehmigung des Unterrichtsministeriums wird an der Ganztagesvolksschule in der Landtrasse in Wien vier Jahre lang der praktische Einsatz des Nintendo DS im Unterricht erprobt", erläutert Gerald Kossaer, Marketingleiter von Nintendo Österreich, im Gespräch mit pressetext. Schüler würden dort zwei Unterrichtsstunden pro Woche mit den Konsolen verbringen.

Vom Bildungspotenzial der Nintendo-Geräte ist nicht nur der Konsolenhersteller, sondern auch die zuständige Pädagogin überzeugt. "Der Nintendo DS ist als Tool praktisch und sinnvoll für das offene Arbeiten im Unterricht und schult bereits frühzeitig die Medienkompetenz der Kids", so Beatrice Marschik, Klassenlehrerin der "Nintendo-DS-Klasse" auf Nachfrage von pressetext.

Motivation und Soft-Skills

"Die Schüler und Schülerinnen lernen eigenständig und spielerisch, logische Aufgaben zu lösen und sind durch das sofortige Feedback des Handhelds hoch motiviert", berichtet Marschik. Fehler könnten selbst erkannt und korrigiert werden, was das Erreichen selbstgesteckter Ziele erleichtere. "Durch das Team-Konzept - jeweils zwei Schüler teilen sich einen Nintendo DS - wird auch die Sozialkompetenz geschult. Teamfähigkeit, Zeitmanagement, Sorgfalt, Rücksichtnahme und das gegenseitige Helfen sind nur einige der Soft-Skills die ganz nebenbei erlernt werden", betont Marschik.(pte)