Wien - Nach der Ausstattung der Ballungsräume mit der Breitband-Technologie ADSL geht die Telekom Austria nun den Ausbau auf dem Land an. Wegen geringerer Nachfrage seien die ländlichen Gebiete bis jetzt nicht mit ADSL angeschlossen worden, hieß es am Freitag. Über ein Breitband-Partnergemeinden-Projekt soll nun entsprechende Nachfrage am Land generiert werden. Grafenwörth in Niederösterreich wurde heute zur ersten Breitband-Partnergemeinde erklärt.

Bei ländlichen Haushalten und Betrieben, die nicht über ADSL erreicht werden könnten, teste die TA andere Breitband-Technologien wie WLAN (Wireless LAN). Grafenwörth wurde demnach mit ADSL und WLAN bereits vollständig mit Breitband-Internet versorgt. Diese Pilotprojekt werde ausschließlich von der TA finanziert, die TA sei bereits mit zwei anderen Gemeinden in Niederösterreich über weitere Pilotprojekte im Gespräch, sagte TA-Sprecher Martin Bredl zur APA. Um in den Genuss von Breitband zu kommen, müssten Kunden in Grafenwörth zunächst einen "einmaligen kleinen Kostenbeitrag" zahlen. Nach einer dreimonatigen Gratis-Phase würde dann bei gewünschter weiterer Nutzung etwa 40 Euro monatlich an Fixkosten verrechnet.

80 Prozent der Haushalte können versorgt werden

Die TA hat in den vergangenen vier Jahren 780 Mio. Euro in ADSL investiert, 80 Prozent der Haushalte liegen nun innerhalb des ADSL-Versorgungsgebietes. In Niederösterreich wurden von 2000 bis 2002 35,8 Mio. Euro in den ADSL-Aufbau investiert, damit wurden die Hälfte aller dortigen Festnetzanschlüsse auf ADSL vorbereitet. Bis Jahresende soll dieser Anteil auf rund 70 Prozent steigen. Niederösterreich befindet sich laut TA im Bundesländervergleich bei der Breitband-Nutzung eindeutig auf der Überholspur.

Die Marktgemeinde Grafenwörth sei die best ausgebaute Internetgemeinde Österreichs, sagte Bürgermeister Alfred Riedl. Ende April will die TA die Grafenwörther Bevölkerung über Multimediaanwendungen im Internet informieren, eine Kooperation über den Einsatz von Breitband-Internet im schulischen Bereich ist in Ausarbeitung.

Die von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (parteilos) in Aussicht gestellten steuerlichen Erleichterungen bei Breitband-Anschlüssen werden von der TA begrüßt. Diese erste Initiative werde dazu beitragen, Österreich als innovatives Infrastrukturland wieder auf die Überholspur zu bringen, hieß es.(APA)