Klagenfurt/Graz - Am kommenden Mittwoch, dem 16. April, findet der 1. Welt-Stimmtag statt. Ziel dieser Initiative ist es, auf die Bedeutung der Stimme und ihrer Störungen aufmerksam zu machen sowie der Öffentlichkeit Informationen über die Gesunderhaltung der Stimme weiter zu geben. In Österreich engagiert sich vor allem die Phoniatrie-Abteilung der Grazer Universitätsklinik weltweit in diesem Bereich.

Zehn bis zwanzig Prozent leiden an Stimm-Störung

Jüngsten Untersuchungen zufolge leiden zwischen zehn und 20 Prozent aller Menschen an einer Störung ihrer Stimme. Etwa ein Drittel der Bevölkerung weist in der Kehlkopfuntersuchung organische Veränderungen der stimmbildenden Organe auf. Diese Veränderungen sind großteils gutartig (etwa 90 Prozent), bei zehn Prozent der Fälle handelt es sich um bösartige Veränderungen und deren Vorstufen.

Stimmliche Einschränkungen früh erkennen

Da die Anforderungen an die Stimme heute wesentlich höher sind als noch vor einigen Jahrzehnten, sei es wichtig, stimmliche Einschränkungen so früh wie möglich zu erkennen, um einem chronischen Leiden entgegenwirken zu können. Friedrich: "Nach umfangreicher Diagnostik wird ein individuelles therapeutisches Vorgehen gemeinsam mit dem Patienten vereinbart."

Alle Menschen, die beruflich viel sprechen, sollten nicht nur bei akuten Schmerzen, sondern auch bei länger anhaltenden Beschwerden eine Untersuchung und Abklärung anstreben. Als Prävention sollten bereits im Kindesalter Maßnahmen zur Optimierung und Erhaltung stimmlicher Fähigkeiten gepflegt werden, damit eine gute und leistungsfähige Stimme möglichst lange erhalten bleibt, rät der Grazer Mediziner.

Welt-Stimmtag

Der Welt-Stimmtag geht ursprünglich auf eine Initiative der brasilianischen Gesellschaft für Stimme und Kehlkopfheilkunde zurück, die seit fünf Jahren den nationalen Stimmtag mit großem Medienecho veranstaltet. Diese Initiative wurde nun von den entsprechenden Gesellschaften in anderen Ländern (Hals-Nasen-Ohren Gesellschaften, Laryngologische Gesellschaften, Phoniatrische Gesellschaften, Logopädische Gesellschaften) aufgegriffen und heuer erstmals zu einem internationalen Ereignis, dem Welt-Stimmtag gemacht. In den meisten Ländern finden öffentliche Veranstaltungen mit Auftritten bekannter Künstler (so wird Placido Domingo für die spanische Gesellschaft singen) statt, mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit und die Bedeutung für die Stimme und Stimmstörungen in der modernen Kommunikationsgesellschaft zu heben.

Das Grazer Abteilung für Logopädie veranstaltet am 16. April einen Tag der Offenen Tür. Dabei werden zwischen 9.00 und 12.00 Uhr Informationen über die gesunde Stimme und diagnostische Verfahren zur Erkennung von Störungen sowie Wissenswertes über die Behandlung von Stimmstörungen gegeben. (APA)