Keine Bewegung vorwärts - die Diskussionen im Hochschuldialog drehen sich im Kreis.

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Wien - Langsamer als geplant geht die Arbeit in den fünf Arbeitsforen des Hochschuldialogs voran. Das für Ende des ersten Quartals 2010 angekündigte Zwischenplenum wird vorerst nicht stattfinden, heißt es aus dem Wissenschaftsministerium gegenüber der APA. Unter den Teilnehmern herrsche die einhellige Meinung, dass eine Präsentation erster Ergebnisse derzeit noch keine Sinn hat. Die Diskussionen in den Foren würden sich großteils im Kreis drehen, kritisiert Thomas Wallerberger (Fraktion Engagierter Studierender, FEST) von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH).

Die Endergebnisse des Hochschuldialogs, der von Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) als Reaktion auf die Studentenproteste im vergangenen Herbst einberufen worden war, sollen dennoch wie ursprünglich geplant bis Juni diesen Jahres stehen, wird im Ministerium betont.

Sinnhaftigkeit des Dialogs steht in Frage

Manche der Arbeitsgruppen könnten bisher noch nichts vorlegen, so Wallerberger. Positive Ausnahme sei das Plenum zu "Studienwahl und Hochschulzugang". Hier herrsche Einigkeit, dass Ausbau und Verbesserung der Studienberatung notwendig sei. "Aber sobald es um das Thema Uni-Zugang geht, wird's auch dort fetzen", so Wallerberger.

Verteufeln will er den Dialog dennoch nicht: Die einzelnen Interessensvertreter würden sich durchaus annähern. Es stelle sich allerdings die Frage, wie sinnvoll der Dialog ist, wenn Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) in der Öffentlichkeit ohnehin schon jetzt kommuniziere, dass sie Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren anstrebt.

Die Vorschläge der Vertreter von Wissenschafts- und Unterrichtsministerium, Parlamentsparteien, Universitätenkonferenz (uniko), Österreichischer HochschülerInnenschaft (ÖH) und ÖH-Fraktionsvorsitzenden, Landesräten, Experten, Sozialpartnern und Vertretern der Studentenprotestbewegung sollen in einem "Weißbuch" zusammengefasst werden. Die Themen der Arbeitsgruppen sind Gesellschaftlicher Auftrag des tertiären Sektors", "Koordinierte Entwicklung des tertiären Sektors: Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen", "Bologna und Studienstruktur (Curricula) und Lehre", "Studienwahl und Hochschulzugang" sowie "Ressourcen und Finanzierung von Lehre und Forschung". (APA)