Der ORF zeigte Journalisten jenes Material für "Am Schauplatz" über zwei junge Skins, das dem Redakteur eine Anzeige der FPÖ eintrug, weil er sich "im nationalsozialistischen Sinn betätigt" habe. Darauf stehen bis zu 20 Jahre Gefängnis. Der ORF hat eine Kopie, übrigens mit Ton, das Original liegt bei der Staatsanwaltschaft.

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Heinz-Christian Strache gibt nach einer FP-Wahlveranstaltung Autogramme, lässt sich fotografieren. Im Publikum die zwei arbeitslosen Skins, laut ORF dort nicht die einzigen. Das Team hat sie da an einem von mehreren Drehtagen begleitet. Aufs Arbeitsamt, in einen Army-Shop mit Devotionalien, zu Strache, alles mit einem Kleinbus des ORF. Warum zu Strache? Weil die beiden erklärt hätten, dass der für sie der einzigwählbare Politiker sei, und sie mit ihm reden wollten, sagen die ORF-Magazinmacher.

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Auf Band fragt der eine Strache um ein Autogramm auf seine Jacke, der andere will ein Foto. Der Redakteur: "Das könnt's alles dem Herrn Strache sagen, was ihr so wissen wollt's." Wollen sie nun nicht: "Na, was soll i da reden, heast, net vor der Kamera, da kann ma net reden." Und: "Wenn i was Falsches sag, da hab i die Türken hinter mir." Abgang zum "Bier" mit: "So unsympathisch, was soll i mit dem reden?"

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Auf Band spricht Strache erst von einer "Agent-Provocateur-Geschichte", seine Mitarbieterin "hat das Gleiche beobachtet", er verlangt Polizei, "ungeheuerlich", später erst redet er von "etwas Neonazistischem".

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Blitzschnell behauptet die FPÖ per Aussendung, der Redakteur habe "Skinheads zu 'Sieg Heil'-Ruf motiviert". Wie passt das zu "was ihr so wissen wollt's"? Und zu hören ist davon in der Passage nichts. Darauf trinken wir jetzt drei Bier. Nachhören: Strache und Skins (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 19.3.2010)

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