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Sabine Gasteiger folgte der Silhouette und den Rufen von Stefan Schoner zur Medaille.

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Guide Stefan Schoner und Sabine Gasteiger bei der Siegerehrung.

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Vancouver - Österreich hält nach dem vierten Wettkampftag der X. Winter-Paralympics bei zweimal Gold sowie je einmal Silber und Bronze, liegt damit im Medaillenspiegel an sechster Stelle. Die erste doppelt Dekorierte im 17-köpfigen Aufgebot ist die nahezu blinde Skiläuferin Sabine Gasteiger. Nach Gold im Slalom sicherte sich die 53-jährige Oberösterreicherin mit ihrem Tiroler Guide Stefan Schoner Silber im Riesentorlauf.

Das war bei strömendem Regen kein einfaches Unterfangen. Für Gasteiger, die wegen einer Makuladegeneration nur über einen Sehrest (vier Prozent) verfügt, ist Regen nämlich "das Schlimmste. Die Tropfen auf der Brille lassen mich so gut wie gar nichts mehr sehen. Es hat extreme Überwindung gekostet, überhaupt an den Start zu gehen."

Der nur als Silhouette wahrnehmbare Guide Schoner, der für Sabine Gasteigers verletzten Ehemann Emil eingesprungen war, habe sie aber perfekt angeleitet und motiviert. "Es war extrem anstrengend, jetzt muss ich erst einmal regenerieren."

Immerhin hat Gasteiger, die in ihrer erst siebenjährigen Karriere schon sechs paralympische Medaillen gewonnen hat, in Whistler noch zwei Rennen, die Abfahrt am Donnerstag und den Super-G am Freitag, in dem sie die Goldene von 2006 zu verteidigen hat. In Turin stand Gasteiger viermal auf dem Podest, weshalb die pensionierte Ergotherapeutin aus Bad Goisern auch zum ersten Mal zu Österreichs Behindertensportlerin des Jahres gewählt worden war. Ihre zweite diesbezügliche Auszeichnung gab es nach zwei WM-Titeln (Slalom, Riesentorlauf) im Vorjahr.

Claudia Lösch hatte am Dienstag kein Glück. Die 21-jährige Niederösterreicherin, die Goldmedaillengewinnerin im Slalom-Sitzend-Bewerb, kam im ersten RTL-Durchgang zu Sturz, mit der zweitbesten Laufzeit im Finale verbesserte sie sich noch auf Platz acht. (lü; DER STANDARD Printausgabe 18. März 2008)