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Grafik: Archiv

Als eine Art "sicherer Hafen" für die Veröffentlichung von geheimen Dokumenten hat sich in den letzten Jahren Wikileaks etabliert, immer wieder sind dort Informationen gelandet, die die ursprünglichen AutorInnen lieber vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen hätten. Darunter auch einige Dokumente, die das US-Militär behandeln - und deren Auftauchen offenbar bei den Zuständigen für einige Verärgerung gesorgt haben.

Geheimdienst

Wie nun ein - passenderweise auf Wikileaks selbst veröffentlichtes - internes Papier des US-Militärgeheimdiensts zeigt, hat sich dieser bereits seit 2008 mit konkreten Maßnahmen gegen die Seite beschäftigt. Denn in dem 32-seitigen Dokument beschäftigt sich das Counterintelligence Center der US-Armee (ACIC) nicht nur mit der Frage, welche reale Gefährdung die Veröffentlichung der geheimen Informationen über Guantanamo und den Irak-Krieg bei Wikileaks zur Folge hätte, sondern macht auch gleich einige konkrete Vorschläge, wie man gegen die Webpage vorgehen könne.

Schwierigkeiten

So analysiert man etwa die Chancen, die Seite vollständig abzudrehen, kommt allerdings zu dem Schluss, dass diese eher schlecht stünden. Die technische Realisierung zeige ein hohes Maß an Kompetenz bei der Nutzung von freier Software sowie das Vorhandensein der notwendigen Ressourcen, zusätzlich werde der Auftritt laufend verbessert.

Diskreditierung

Entsprechend rät man zu anderen Schritten gegen Wikileaks, mit diversen Maßnahmen soll das Vertrauen in die Veröffentlichungsplattform erschüttert werden. Konkret denkt man dabei über die Publikation von gefälschten Dokumenten auf der Seite nach, auch Gerüchte über eine leichte Identifizierung der InformantInnen sollten gestreut werden. Bei Wikileaks weist man allerdings darauf hin, dass diese Pläne offenbar bis dato noch nicht umgesetzt wurden, zumindest wurde noch kein entsprechender Vorfall bekannt. (apo, derStandard.at, 16.03.10)