Die langzeitbildungsresistente Präsidentschaftskandidatin hat nach der Schule einbekanntermaßen das Weiterlernen eingestellt. Dabei hat sie Geschichte studiert, ehe sie sich um die Arterhaltung der Herrenmenschen (und eigentümlicher germanischer Namen) verdient gemacht hat.

Nun sind die Kinder, abgesehen von ihren Namen, aus dem Gröbsten heraus und die Kandidatin widmet sich, spät aber doch, der Aktualisierung ihrer Bibliothek. Hitler von innen tauchte dieser Tage auf dem Bücherbasar der VHS Hietzing auf - angeblich aus ihrem Besitz.

Weshalb nun eine Künstleragentur eine "Rosenkranz Bücherklappe" in der Hietzinger Volkshochschule einrichtet. "Für Kinder, die keiner will, gibt es eine Babyklappe" , heißt es, und jetzt also für ungewollte Bücher mit und ohne tausendjährigem Staub und zweifelhaftem NS-Gedankengut eine Bücherklappe.

Am 20. April, am Geburtstag des "Führers" also, wird diese Rosenkranz-Bibliothek aufgelöst oder wandert als Sonderbestand ins Österreichische Volkshochschularchiv oder zu einemNotar. Eh gut.

Abgesehen davon, dass zur blauen Weltbildverbesserung nicht noch mehr brauner Mist gesammelt werden sollte, ist das Erklärstück zur Aktion suboptimal: Unerwünschte Babys mit NS-Schrott gleichzusetzen, ist unlustig. Und menschenverachtend. (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 16.03.2010)