Kaum zu glauben bei der Strahlkraft dieser Marke: 2008 (die endgültigen Zahlen für 2009 liegen noch nicht vor) wurden nur knapp mehr als 100.000 Alfa Romeos produziert, die defizitäre Fiat-Tochter ist ein Sorgenkind des italienischen Konzerns.

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Zum Optimismus einstimmen soll heuer 1.) das 100-Jahr-Jubiläum und 2.) der Nachfolger des 147, der den Traditionsnamen Giulietta erhält. Wir haben 3.) einen der feschesten Kombis, die derzeit überhaupt auf dem Markt sind, getestet: den 159 SW mit 2,0-Liter-Diesel und 170 PS. Pathetisch ausgedrückt: Aphrodite, die Göttin der Liebe, Schönheit und sinnlichen Begierde, spricht immer noch perfekt Italienisch. Sollte sie bald einmal, Griechenland, Staatspleite und so, ins olympische Exil gehen müssen: Italien tät' sich anbieten.

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Zumindest so lange, bis auch das Berlusconi-Reich den Laden dicht machen muss.

Wollen wir nicht pessimistisch sein, wo doch der 159 Sportwagon grundsätzlich so optimistisch stimmt. Ein liebevoll sportlich abgestimmtes Fahrwerk, das sich nur bei kurzen Stößen etwas ungehalten zeigt, dazu ward eine angenehm direkte Lenkung gereicht.

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Und ein moderner Dieselmotor, an dem uns nur ein gaaanz kleines Turboloch im Drehzahlkeller aufgefallen ist - ansonsten überzeugt das Aggregat auf der ganzen Linie, sowohl was Spurtfreude als auch Geräuschkultur und Verbrauch (im stark stadtlastigen Test knapp unter 8,0 l/100 km) betrifft. Kein Wunder, wir reden hier schließlich vom Erfinder der Common-Rail-Technik. Feiner fährt sich nur der 1750-TBi-Benzindirekteinspritzer mit seinen 200 Turbo-PS.

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Was den Nutzwert des 159 SW betrifft, so mögen ihm Autos vom Schlage eines VW Passat Variant oder Ford Mondeo Traveller über sein - das ist aber auch nicht sein Anspruch. Der lautet: Lifestyle-Kombi. Als solcher hat er in zweiter Linie praktisch und in erster Linie schön zu sein. Auftrag erfüllt. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/12.3.2010)

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