Weimar - Der Cranach-Altar in der Weimarer Stadtkirche, eines der bedeutendsten Werke der Reformationszeit, wird im 450. Todesjahr des Malers Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553) restauriert. Noch im Mai werde damit begonnen, sagte Landeskonservator Stefan Winghart am Mittwoch bei der Vorstellung des auf 73.000 Euro geschätzten Projekts.

Cranach hatte den Reformationsaltar in seinen letzten beiden Lebensjahren begonnen. Er wurde 1555 von seinem Sohn Lucas (1515- 1586) vollendet. Heute ist der Altar akut gefährdet. "Die Malschichten, vor allem auf den Rückseiten der beiden Flügel, sind in einem erschreckenden Zustand", sagte Holger Reinhardt vom Landesdenkmalamt. Sie wiesen Risse und Blasenbildungen auf.

Ursache für die Schäden sind eine intensive UV- Strahlung, dazu starke Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel. Die Seitenflügel drohten durch große Zugkräfte herauszubrechen. Deshalb sei bereits vor zwei Jahren eine Stahlkonstruktion zur Stabilisierung auf der Altarrückseite angebracht worden. Die beiden Seitenflügel, die Kurfürst Johann Friedrich den Großmütigen und seine Familie zeigen, werden ausgebaut und in einer Werkstatt restauriert. Der Mittelteil zum Thema "Erlösung des Menschen allein aus Glauben" wird 2004 wegen seines Gewichts in der Herderkirche restauriert. (APA/dpa)