Die Fachinformationen über die "Pille danach" werden in Apotheken, Frauenarztpraxen, gynäkologischen Ambulanzen und Jugendberatungseinrichtungen aufliegen.

Foto: Matthias Cremer

Wien - Seit Dezember des Vorjahres ist die "Pille danach" rezeptfrei in den Apotheken erhältlich. Nun startet Gesundheitsminister Alois Stöger eine begleitende Info-Kampagne auf Plakaten, in Foldern sowie unter http://www.notfallpille.at. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek begrüßte dies am Donnerstag, von der FPÖ kam Kritik.

Die Fachinformationen werden in Apotheken, Frauenarztpraxen, gynäkologischen Ambulanzen und Jugendberatungseinrichtungen aufliegen und sollen bei der Beratung behilflich sein. Erläutert wird, dass ein Notfallkontrazeptivum keinesfalls eine reguläre Verhütungsmethode ersetze und dass eine bestehende Schwangerschaft durch die Einnahme nicht abgebrochen werden könne. Auch dass die "Pille danach" keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet, wird erklärt.

Kontrolle wird empfohlen

Weiterer Hinweis: Eine Verhinderung der Schwangerschaft sei nicht in jedem Fall gegeben, insbesondere wenn Unsicherheit über den genauen Zeitpunkt des ungeschützten Geschlechtsverkehrs bestehe. Außerdem wird "nachdrücklich" eine Kontrolle durch einen Facharzt für Frauenheilkunde empfohlen.

Heinisch-Hosek bewertete die Initiative ihres Parteikollegen positiv. "Mit der Rezeptfreistellung der 'Pille danach' hoffen wir einen Schritt zu setzen, damit es zukünftig zu weniger unerwünschten Schwangerschaften kommt. Dazu braucht es aber für die betroffenen Frauen gute Informationen", erklärte sie in einer Aussendung.

Ganz anders die Reaktion von FPÖ-Ärztesprecher Andreas Karlsböck. Es sei beschämend, dass sich ein Gesundheitsminister für die Pharmaindustrie einspannen lasse und die "gefährliche 'Pille danach'" bewerbe. (APA)