Harald Ofner:

Der Freiheitliche Politiker wurde in der SPÖ-FPÖ Kolalition unter Kanzler Sinowatz 1983-87 Justizminister, bis Bundeskanzler Franz Vranitzky die Koalition mit der FPÖ beendete. Im Fall Proksch behinderte die Aufklärung durch die Justiz , weil die Suppe "zu dünn" sei. Er ist heute noch als Rechtsanwalt tätig.

Karl Lütgendorf:

Der Adelige und Verteidigungsminister in der Regierung Kreisky 1971-77. Im Oktober 1981 wurde er erschossen in seinem Auto aufgefunden. Von den vielen Theorien über seinen Selbstmord (?) lautet eine, er habe erkennen müssen, dass er vom DDR-Spion Udo Proksch, der ihn extrem hofierte, dupiert worden sei.

Hans-Peter Daimler:

Der langjährige Geschäftspartner und Freund von Udo Proksch wurde 1997 vom Landgericht Kiel zu einer 14-jährigen Haftstrafe wegen Beihilfe im Fall "Lucona" zum sechsfachen Mord und versuchten millionenschweren Versicherungsbetrug verurteilt. Seit der Verbüßung seiner Strafe lebt er wieder in Wien.

Karl Blecha:

Der erfolgreiche SP-Wahlkämpfer wurde 1983 Innenminister. 1989 unter Vranitzky musste er wegen einer Verurteilung im Fall "Noricum" sein Amt zurücklegen. Im Fall "Lucona" behinderte er die Ermittlungen mehrfach durch die Weisung, Ermittlungen sofort einzustellen. Heute Präsident des SP- Pensionistenverbandes.

Leopold Gratz:

Die SP-Nachwuchshoffnung war eng mit Proksch befreundet. Als Außenminister der Regierung Sinowatz beschaffte er in Rumänien für P. gefälschte Schiffspapiere zum Beweis einer "Uranmühle". Deswegen und wegen Verwicklung in "Noricum" musste er 1989 unter Vranitzky zurücktreten. Er starb 2006. (DER STANDARD, Printausgabe. 11. 3. 2010)