Nach Rezepten hätte er nicht lange forschen müssen, so Zöhrer, "weil ich war immer schon ein großer Schmor-Fan", was sich folglich in diversen Brasati, in geschmorten Kalbsbackerln mit Rosmarin und Polentapüree oder in Kaninchen in Weißwein und Kräutern äußert. Ebenfalls wesentlicher Teil des Konzeptes ist die Pasta, die täglich ab acht Uhr in der Früh frisch hergestellt wird und weitgehend ohne Schnörksel oder überflüssige Kreativitätsorgien auf den Teller kommt: Als "Bigoli" mit einem hervorragenden Entensugo etwa, als wirklich erstklassig flaumige Gnocchi mit Pesto und getrockneten Tomaten, als Risotto aus wahrhaftigem, großkörnigem Vialone-Reis, entweder mit Safran und Bratensauce, mit Meeresfrüchten oder mit Radicchio und Käsesauce, als mit Ricotta und Rucola gefüllte Gnocchi mit einem exzellenten Kalbsragout oder als große Ravioli mit gerösteten Mandeln (€ 6,50 als Vorspeise, € 9,50 als Hauptgericht).
Ein ähnliches Konzept fährt man übrigens auch beim Wein, die hundert Posten auf der Karte wurden nach Preiswürdigkeit ausgewählt, nicht nach Prestige, um 19 Euro findet man einige Exponate, "die Modeweine haben wir nicht drauf, und der Prosecco kommt so auf den Tisch, wie es sich gehört, in der Karaffe nämlich", doziert Zöhrer. Ebenfalls fein: Den Käse bezieht man direkt von einem Affineur bei Verona (€ 7,50). (Der Standard/rondo/Florian Holzer/11/04/2003)