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Wien - Das Konsumverhalten der Fluggäste habe sich komplett verändert, klagt AUA- Chef Vagn Sörensen. Geschäftsreisen werden von den Unternehmen stark reduziert und die Privaten reisen sowohl weniger als auch billiger. Die Marktsituation ist "nachhaltig schwierig", das erste Quartal lag unter den Erwartungen und die Vorausbuchungen im zweiten Quartal auch", berichtet Sörensen bei der Bilanzpressekonferenz.

Jüngster Auslöser dieser Entwicklung ist der Irakkrieg, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Finanzchef Thomas Kleibl glaubt jedenfalls nicht, dass die Reiselust über Nacht wieder kommt, sondern eher erst in den nächsten Monaten. Dazu komme, dass die Lungenkrankheit Sars, die die Verkehrszahlen deutlich schrumpfen lässt.

150 Mitarbeiter angemeldet

Vorsorglich hat die AUA bereits 150 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Mindestens 15 davon werden AUA- Piloten sein, meinte Vorstand Walter Bock. Betroffen davon sind ältere Langstreckenpiloten und jüngere Copiloten. Denkbar, dass ab 2004 auch die vier von der AUA bedienten Fokker 70 zur Tyrolean wandern.

Auch für Kleibl steht fest, das weitere Einsparungen kommen werden. Bisher hat die AUA-Gruppe eine Kostenreduktion um fünf Prozent für heuer sowie weitere temporäre Einsparungen von zehn Prozent angekündigt. Insgesamt sollen heuer 60 bis 65 Mio. Euro gespart werden.

China-Flüge stagnieren

Wegen Sars wird auf die Aufstockung der China-Flüge verzichtet. Geplant war, die bestehenden vier Flüge wöchentlich nach Peking und Shanghai mit dem Sommerflugplan auf sechs auszuweiten.

Auf den Strecken in den Nahen Osten wurden die Kapazitäten um 25 Prozent reduziert. Damit sei der Nachfragerückgang abgedeckt, sagte Vorstand Josef Burger. Das best case Szenario für heuer wäre laut Sörensen, das Ergebnis zu halten. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 11.4.2003)