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Bremen - Bremer Forscher haben vor der Küste Perus ein "gigantisches unbekanntes Ökosystem" tief unter dem Meeresboden entdeckt. Wie das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie am Mittwoch in Bremen berichtete, haben die deutschen Wissenschafter gemeinsam mit amerikanischen Kollegen in Millionen Jahre alten Sedimenten lebende Einzeller gefunden. Bei den Forschungen seien Sedimente bis zu einer Tiefe von 420 Metern unter dem Meeresboden mit Hilfe von Bohrungen untersucht worden.

Nach Angaben des Instituts haben bereits vor 20 Jahren Analysen von Bohrkernen Hinweise auf mikrobielles Leben tief unter dem Meeresboden ergeben. Neuere Zahlen bestätigten, dass vermutlich bis zu 30 Prozent der weltweiten Biomasse versteckt in dieser tiefen Biosphäre lebten.

Viele Unklarheiten

Noch sei nicht bekannt, wie diese Zellen existierten. Unklar sei auch, ob sie wie die Sedimente, in denen sie gefunden werden, vor Millionen von Jahren entstanden. Die Zellen scheinen sich nach Angaben des Instituts nur sehr langsam zu entwickeln. Sie verdoppelten sich möglicherweise nur alle 1.000 Jahre, während zum Beispiel Darmbakterien nur 20 Minuten dafür brauchen.

Ein Vorteil des Lebens unter dem Meeresboden sei, dass es dort keine Fressfeinde gebe. Ähnliche Überlebensstrategien für Mikroorganismen könnten zum Beispiel auch auf dem Mars vorkommen, teilte das Max-Planck-Institut mit. Dort habe es früher vermutlich ebenfalls Wasser und vielleicht auch Leben tief in den Sedimenten gegeben.(APA/dpa)