Studierende im Botanischen Garten in Wien

Foto: STANDARD/Cremer

 Die Universität Wien sperrt an den Wochenenden den Zugang zum Botanischen Garten am Rennweg in Wien-Landstraße. Die rund acht Hektar große Anlage hat nur noch wochentags von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, bestätigte eine Sprecherin der Uni Wien am Dienstag einen Bericht der Gratiszeitung "heute". "Naherholung" zähle nicht zu den Kernaufgaben der Universität, man müsse jeden Euro zweimal anschauen, begründet man an der Uni die Maßnahme.

Die Öffnung am Wochenende würde die Uni rund 45.000 Euro kosten. Man sei aber im Gespräch mit der Bezirksvertretung und der Umweltstadträtin, hieß es seitens der Universität.

Der Botanische Garten wurde ursprünglich als Hortus Medicus angelegt, um Medizin-Studenten eine praktisch orientierte pflanzenkundliche Ausbildung zu ermöglichen. Auf Anregung des Mediziners Gerard van Swieten ließ Kaiserin Maria Theresia dafür am Rennweg ein Grundstück ankaufen. Heute wachsen im Freiland und in Glashäusern rund 9.500 verschiedene Pflanzenarten.

Stadt Wien zahlt nicht

Die Stadt Wien wird die Kosten für eine Wochenend-Öffnung des Botanischen Gartens der Universität Wien nicht übernehmen. "Wir zahlen nichts", hat eine Sprecherin von Umweltstadträtin Ulli Sima  am Dienstag betont. Es gebe darüber auch keine Gespräche mit der Uni. Verhandelt wird derzeit nur mit dem Bezirk, nämlich über eine mögliche Kompromisslösung.

Der Botanische Garten sei Bundeskompetenz, Wien kümmere sich bereits um 850 eigene Parks, hieß es im Rathaus. Laut Universität Wien würde eine Öffnung am Wochenende 45.000 Euro pro Jahr kosten.

Ein Sprecher der Bezirksvertretung Landstraße versicherte, dass der Bezirk Interesse am Erhalt des Botanischen Gartens als Naherholungsgebiet habe. Es sei aber nicht daran gedacht, nun für den Bund finanziell einzuspringen. Verhandlungen über mögliche kostengünstigere Lösungen gibt es laut Bezirk aber schon. Angedacht ist etwa, dass am Wochenende nur ein Eingang zur Verfügung steht. (APA)