Kriminalhauptkommissarin. Allein das Wort füllt schon eine Zeile und macht auch sonst ziemlich was her. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist am Sonntagabend stets die coolste Kommissarin der Welt der Woche. So schlecht kann der Tatort aus Ludwigshafen gar nie sein, dass man dieser Ermittlerin untreu werden würde.

Ein Kriminalfall, der die nervöse Betriebsamkeit eines Autorennstalls mit der patinierten Noblesse einer alten Schiffbau-Werkstatt verband, beschäftigte jüngst das sympathische Kripo-Duo (neben Folkerts hinreißend: Andreas Hoppe als Assistent Mario Kopper).

Foto: ORF/ARD/SWR/Jacqueline Krause-Burberg

"Tod auf dem Rhein" (Buch: Horst Freund, Regie: Patrick Winczewski) war ein gut gebautes, die Charakteristik der gewählten Schauplätze nicht über Gebühr strapazierendes Melodram einer Familie, die mit ihrer Zerrissenheit zwischen Privat- und Berufsleben konfrontiert wird. Es blieb bis zum Schluss spannend. Und Kommissarin Odenthal hat darin die besten nachahmenswerten Manöver.

Foto: ORF/ARD/SWR/Jacqueline Krause-Burberg

1. Sie lässt sich von keinem überheblichen Konzernchef ins Wort fallen. 2. Schlechten Witzen wird flugs der Garaus gemacht ("Seh' ich so aus, als würde mich das interessieren?") 3. Frau Odenthal weiß, wie man Befehle ausspricht: "Sie suchen ihn sofort!" 4. Die Kommissarin joggt auch zum Ermittlungsgespräch, wenn's grad am Weg liegt, und trinkt dort dann 5. aus der angebrochenen Mineralwasserflasche eines Verdächtigen, weil sie so enorm Durst hat.

Foto: ORF/ARD/SWR/Jacqueline Krause-Burberg

Letzteres ist zwar nicht zwingend vorbildlich, ein bisschen Abhärtung am Wochenbeginn aber schadet nicht. Den Rest erledigten dann Die Toten Hosen: "Steh auf, wenn du am Boden liegst." Weiter so! (Margarete Affenzeller, DER STANDARD; Printausgabe, 2.3.2010)

Foto: ORF/ARD/SWR/Jacqueline Krause-Burberg