54 Prozent der Österreicher - Männer etwas mehr als Frauen, Ältere mehr als Junge - glauben, dass der Islam eine "Bedrohung für den Westen ist". Das ist das Ergebnis einer Studie zum Thema "Religion und Freiheit" des Linzer Meinungsforschungsinstituts Imas, die der Tageszeitung Die Presse vorliegt. Die darin Befragten haben aber zunehmend das Gefühl, über solche Ansichten nicht wirklich offen reden zu können.

Generell bezeichnet sich nur mehr jeder fünfte Österreicher als religiös. Vor 35 Jahren waren es noch fast 30 Prozent. Gleichzeitig grenzt sich die heimische Bevölkerung deutlich von der muslimischen Bevölkerung ab. Es wäre nur vier Prozent recht, wenn ein enges Familienmitglied einen Moslem heiraten würde. 

"Je weniger Ausländer, desto besser"

72 Prozent der Österreicher kritisieren die mangelnde Anpassungsbereitschaft von hier lebenden Moslems. 61 Prozent der Befragten sehen: "Österreich ist ein christliches Land und sollte es auch bleiben". Dennoch sind 42 Prozent der Ansicht: "Je weniger Ausländer, desto besser." Diese Ansicht vertreten vor allem die Anhänger der FPÖ, ihrer Ansicht schließen sich jedoch bereits 39 Prozent der SPÖ- und 37 Prozent der ÖVP-Anhänger an.

Nur die Grünen liegen laut Presse in allen Bereichen quer zum Trend.

Meinungsdruck in der Ausländerpolitik

Außerdem orten die Österreicher einen zunehmenden Meinungsdruck in der Ausländerpolitik. Imas fragte in der Umfrage nach Angaben der Tageszeitung: "Kann man in Österreich eigentlich ganz ohne Scheu darüber reden, wie man über politische, geschichtliche oder kulturelle Dinge denkt?" 14 Prozent sagten 2007, es sei besser, sich zurückzuhalten. Im Februar 2010 teilten bereits 24 Prozent diese Ansicht. Es gebe "flagrante Widersprüche zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung", sagen die Imas-Forscher.

Eine große Mehrheit von 71 Prozent glaubt, dass der Islam mit westlichen Vorstellungen von Demokratie, Freiheit und Toleranz nicht vereinbar sei. (red, derStandard.at, 1.3.2010)