Gegen den Vorstandsdirektor der Hypo Niederösterreich, Richard Juill, wurde nun seitens der FMA ein Geschäftsleiterenthebungs-Verfahren eingeleitet. Grund dafür sei der Verdacht auf Verletzung der Sorgfaltspflicht, wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet.

Ein Sprecher der Bank bestätigte dem Magazin das Verfahren: Die Prüfung der FMA erfolge "routinemäßig im Rahmen des Ermittlungsverfahrens". Für Juill gilt die Unschuldsvermutung.

BZÖ zeigt Vorstand und Aufsichtsrat an

 

Weiters erklärte das BZÖ am Sonntag, man habe Strafanzeige gegen Vorstände und Aufsichtsrat wegen Untreue-Verdacht erstattet. Die Abgeordneten Stefan Petzner und Ewald Stadler haben über ihre Anwältin Huberta Gheneff-Fürst bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht, die laut "profil" davon ausgeht, dass die Augustus Funding Ltd. "offensichtlich ausschließlich zu dem Zweck der Durchführung hochspekulativer Geschäfte" gegründet wurde. Der Hypo Investmentbank sei dadurch "ein beträchtlicher finanzieller Schaden" zugefügt worden und zwar "unabhängig von der momentanen Werthaltigkeit der Veranlagungen". Schließlich stelle schon die "Verpflichtung zur Strafzahlung", die wegen der Überschreitung der Großveranlagungsgrenze ausgelöst wurde, eine Belastung von bisher über 40 Mio. Euro dar.

Für das BZÖ ist "die politische Verantwortlichkeit zu klären", wie die Partei am Sonntag in einer Aussendung betonte: Denn aufgrund der Eigentümerstruktur der Bank - sie steht im Alleineigentum des Landes - sei eine durchgehende Einflussmöglichkeit politischer Kräfte, allen voran von Landeshauptmann Erwin Pröll, gegeben. Im Aufsichtsrat sitzen unter anderem der Klubobmann der ÖVP-Niederösterreich, Klaus Schneeberger, und Ex-Innenminister Karl Schlögl. Auch hier gilt für alle Genannten die Unschuldsvermutung. (red)