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Kenneth Lewis hatte für das vergangene Jahr auf sein Gehalt verzichtet, musste später aber den Chefsessel in der Bank of America räumen.

Foto: Reuters/Cook

New York - Der zum Jahreswechsel abgetretene Chef der Bank of America hat ausgesorgt. Kenneth Lewis bekommt von dem Geldhaus, das er mit der waghalsigen Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch ins Straucheln brachte, insgesamt 83 Millionen Dollar (61,2 Mio. Euro). Der Großteil - rund 57 Mio. Dollar (42,0 Mio. Euro) - geht auf Pensionsansprüche zurück, die Lewis über die Jahre angesammelt hat. Der Rest sind im Wesentlichen Aktien und eine dicke Lebensversicherung.

Auf ein Gehalt hat Lewis für das vergangene Jahr verzichtet, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vom späten Freitag hervorgeht. Die Bank of America ist einer der Verlierer der Finanzkrise. Im vergangenen Jahr schrieb sie unterm Strich einen Verlust von 2,2 Mrd. Dollar. Zum Höhepunkt der Krise hatte der Staat die Bank mit 45 Mrd. Dollar stützen müssen. Das Geld ist inzwischen zurückgezahlt, Lewis quittierte aber unter öffentlichem Druck seinen Dienst.

Das Management der Bank of America hatte seine Aktionäre über die desaströse Lage bei Merrill Lynch im Dunkeln gelassen. Deshalb musste das Institut bereits eine Strafe von 150 Mio. Dollar an die SEC zahlen. Für Lewis persönlich und seinen ehemaligen Finanzchef Joseph Price ist die Sache damit aber noch nicht ausgestanden. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo hat beide wegen Betruges angeklagt. (APA)