Wien - Für heftige Verbal-Attacken von FPK und BZÖ, aber auch von der SPÖ in Kärnten sorgt die Millionen-Abfindung für Franz Pinkl, den Kurzzeit-Vorstandschef der Kärntner Hypo Alpe Adria.

Kärntens Landeshauptmann Gehrard Dörfler (FPK) reagierte am Sonntag in einer Aussendung "empört" auf den millionenschweren Hypo-Abfertigungsvertrag für Pinkl. Den "Skandal-Vertrag" habe die Bayerische Landesbank (BayernLB) zu verantworten, die als damalige Mehrheitseignerin den Manager mit 1. Juni 2009 an die Spitze der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) gehievt habe. Dörfler verlangt, Pinkl solle auf diese "unsittlichen" Ansprüche sofort verzichten, "sollte er nur einen Funken Anstand besitzen".

Abfindung als gefundenes Fressen für Populisten

Laut "Österreich" soll Pinkl bei seinem Ausscheiden noch bis zu drei Millionen Euro kassieren können - in Summe 4,5 Millionen für fünf Jahre. "Format" hatte am Freitag unter dem Titel "5 Jahresgagen für 1 Jahr Arbeit" von insgesamt 2,5 Millionen Euro Anspruch berichtet.

Pinkls Hypo-Gage soll zwischen 800.000 und 900.000 Euro pro Jahr liegen, schreibt "Österreich" unter Berufung auf Angaben aus der Bank. Nach zehn Monaten im Amt seien noch über 3 Millionen Euro offen, die der Staat als Eigentümer der Bank dem Kurzzeit-Vorstandschef mitgeben müsse. Für die fünf Jahre zusammen kommt die Tageszeitung auf 4,5 Millionen Euro.

Dem Vernehmen nach will Pinkl sich seinen noch bis 2014 laufenden Vorstandsvertrag auszahlen lassen.

Petzner hätte sich "goldenen Fallschirm" gewünscht

BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner hält Dörfler in einer Aussendung entgegen, dass für die zu zahlende Abfertigung an Pinkl die FPK mitverantwortlich sei. Sie hätte in den Verhandlungen um die Hypo die Pflicht gehabt, "den goldenen Fallschirm für Pinkl wegzuverhandeln". Die FPÖ habe das Schicksal der Bank allein der ÖVP überlassen und damit auch ermöglicht, "dass die Hypo filetiert und deren ertragreiche Teile der Raiffeisen zum Fraß vorgeworfen werden".

Als "geradezu obszön" qualifizierte Kärntens SPÖ-Klubchef Herwig Seiser am Sonntag die Millionen-Abfindung für den scheiden Hypo-Kärnten-Chef Pinkl. Der wolle insgesamt 4,5 Mio. Euro kassieren, "obwohl die Bank unter seiner Führung fast pleite ging".

SPÖ attestiert Pinkl "Gier"

In einer Aussendung spricht Seiser von einem "handfesten Skandal" und fordert den Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz auf, die Auszahlung der Millionenabfindung zu stoppen. Für den SP-Klubchef ist der - so wörtlich - "ÖVP-nahe 'feine Pinkel' derob die 'personifizierte Gier im Nadelstreif'". (APA)