Die Filme der österreichischen Dokumentaristin Karin Berger zeichnet Hartnäckigkeit gegenüber ihrem Gegenstand und Besonnenheit gegenüber ihren Protagonistinnen und Protagonisten aus - beides keine Selbstverständlichkeit. Schon am Beginn ihrer Laufbahn rückt die studierte Ethnologin Frauen in den Mittelpunkt, die Politik sehr konkret ausüben - in Küchengespräche mit Rebellinnen (1984) kommen vier Zeitzeuginnen zu Wort, die in Kriegszeiten viel Zivilcourage bewiesen. Ceija Stojka (1999), ihr hochsensibles Porträt der Künstlerin und Köchin, thematisiert über eine Einzelperson auch einen kollektiven Zusammenhang, die leidvolle Geschichte der Roma in Österreich. Die FrauenFilmTage widmen Karin Berger nun eine kleine Personale - eine schöne Gelegenheit für Einblicke in ein im besten Sinne aufklärerisches Werk, das sich mit einigen unterbelichteten Seiten dieses Landes beschäftigt. (kam, DER STANDARD/Printausgabe )