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Archivbild der Neutrino-Strahllinie im J-PARC Labor von Tokai

Foto: APA/EPA/DAI KUROKAWA

Tokio - In Japan wurde erstmals ein Neutrino aus dem weltweit stärksten Neutrino-Strahl registriert. Produziert wird dieser vom neuen J-PARC Protonenbeschleuniger in Tokai. Wie ETH Life von der ETH Zürich berichtet, hat das Teilchen unterirdisch 295 Kilometer zurückgelegt, bevor die "ersten Einschläge" vom gigantischen Untergrund-Detektor Super-Kamiokande registriert wurden. Der "Durchbruch" sei einem internationalen Physiker-Team aus zwölf Ländern gelungen.

Der weltweit erste Neutrino-Superstrahl ist seit Jahresbeginn in Betrieb und soll die Erkenntnisse über die flüchtigen Partikel massiv verbessern. Damit werde ein neuer Versuch eingeleitet, das Mysterium der Neutrino-Oszillation zu untersuchen, so NewScientist. Das Ergebnis könnte uns näher an die Beantwortung einer großen Frage bringen: Warum ist das Universum voller Materie?

Neutrino-Oszillation

Bei Neutrinos treten kaum Wechselwirkungen mit der Materie auf. Von den elektrisch neutralen Elementarteilchen sind drei Typen bekannt: Elektron-, Myon- und Tau-Neutrinos. Die von Bruno Pontecorvo 1957 theoretisch vorhergesagte Umwandlung zwischen den drei Typen aufgrund quantenmechanischer Prozesse wird als Neutrino-Oszillation bezeichnet. Der Nachweis gelang laut ETH Life erstmals 1998 mit dem Super-Kamiokande-Detektor. Die Myon-Neutrinos wandelten sich dabei hauptsächlich in Tau-Neutrinos. Die Umwandlung von Myon- in Elektron-Neutrinos wurde den Angaben zufolge hingegen noch nie beobachtet. Das hauptsächliche Ziel des T2K-Experiments sei es deshalb, erstmals die Umwandlung von Myon- in Elektron-Neutrinos nachzuweisen. (red)