London/Washington - Der britische Premierminister Tony Blair hat vor Erwartungen eines schnellen Kriegsendes im Irak gewarnt. Es sei "sehr schwierig" einzuschätzen, "was von den hohen Rängen von Saddams Regime noch übrig ist", sagte Blair am Mittwoch vor dem Parlament in London. "Sehr schwierige Dinge sind noch zu tun, und es gibt immer noch starken Widerstand."

Auch die von den Briten besetzte Millionenstadt Basra im Süden des Landes sei "noch nicht völlig sicher für unsere Truppen", sagte Blair. "Dieser Konflikt ist jedenfalls noch nicht vorbei." Auf die Frage nach einem drohenden Streit über die Rolle der UNO beim Wiederaufbau Iraks sagte der Premier, dies hänge davon ab, ob "die Leute eine Einigung erreichen wollen oder nicht".

Auch das US-Zentralkommando hat vor voreiliger Siegesfreude angesichts der Jubelszenen in Teilen der irakischen Hauptstadt Bagdads gewarnt. Die Militäraktionen liefen weiter nach Plan, die Fortschritte seien erheblich, und das Bagdader Regime befinde sich im Chaos, sagte General Vincent Brooks am Mittwoch vor Journalisten in Katar. Aber der Krieg sei damit noch nicht vorbei. "Es gibt noch viel zu tun", erklärte Brooks. Zu den Plünderungen jubilierender Iraker in Bagdad und Basra sagte Brooks, die USA erwarteten, dass sich die Situation nach und nach beruhigen werde. Die Menschen freuten sich über ihre Befreiung, "und eine Menge Energie wird bei ihnen frei gesetzt". (APA/dpa)