Belgrad - Die amtierende serbische Präsidentin Natasa Micic hat heute, Mittwoch, die Frist, in der die Bürger des Landes ihre illegalen Waffen ohne Konsequenzen an die Polizei übergeben können, um zwei Wochen verlängert. Die Verlängerung wurde nach den positiven Ergebnissen der ursprünglich auf zwei Wochen beschränkten Aktion beschlossen, verlautete aus dem Kabinett von Micic.

Bisher großer Erfolg der Aktion

Nach Schätzungen der serbischen Polizei dürften sich zwischen 60.000 und 70.000 Waffen im Privatbesitz befinden, die von den Kriegsschauplätzen der neunziger Jahre als "Erinnerungstücke" nach Hause mitgenommen worden waren. In den letzten beiden Wochen waren laut unvollständigen Angaben der Polizei bereits 3.000 Waffen ausgehändigt worden, darunter etwa 1.000 automatische Gewehre und 120 Raketenwerfer.

Waffensammelaktion auch in Montenegro gestartet

Im Rahmen der laufenden Aktion werden für Waffen, deren Besitz gesetzlich genehmigt ist, Waffenscheine ausgestellt. Andere Waffen, darunter auch großkalibrige, werden in Polizei- beziehungsweise Militärbesitz übergehen. Die Waffensammelaktion war nach der Ermordung von Regierungschef Zoran Djindjic gestartet worden und wird inzwischen auch in Montenegro durchgeführt. Djindjic wurde am 12. März in Belgrad erschossen. Der mutmaßliche Täter ist in Haft.(APA)