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Der börsenotierte Online-Wettanbieter bwin steigerte im Geschäftsjahr 2009 seine Netto-Wetterträge um 2,3 Prozent auf 373,0 (2008: 364,5) Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag ad hoc mit. Die Brutto-Gaming-Erträge sind nach vorläufigen Zahlen um 6,1 Prozent auf 446,6 (420,9) Millionen Euro gestiegen - ohne den im Vorjahr übernommenen italienischen Online-Poker-Anbieter Gioco Digitale war es nur ein Plus von 2,8 Prozent auf 432,7 Millionen Euro.

Bruttoertrag ging zurück

Der Bruttoertrag mit Sportwetten ist um 3,8 Prozent auf 226,3 (235,4) Millionen Euro zurückgegangen. Im Vorjahr hatte bwin in dieser Sparte dank der Fußball-Europameisterschaft noch ein kräftiges Plus erzielt. Die Sportwetten-Marge lag 2009 bei 7,4 (8,0) Prozent. Heuer sei die Sportwetten-Marge zwar etwas geringer gewesen als die Zielmarge für das ganze Jahr (7 bis 9 Prozent), man halte dennoch an den Zielen für 2010 fest, so das Management. Für das abgelaufene Jahr 2009 rechnet bwin nur noch mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 100 bis 105 Millionen Euro. Ursprünglich hatte das Unternehmen ein Ebitda von 110 Millionen Euro erwartet. Nach wie vor plant das Unternehmen eine Dividende von 30 bis 50 Prozent.

Poker legte zu

Im Bereich Poker ist der Brutto-Ertrag hingegen um 26,1 Prozent auf 118,8 (94,2) Millionen Euro hochgeschnellt, exklusive Gioco Digitale betrug der Zuwachs 12,5 Prozent. Im Geschäftsfeld Casino sind die Erträge um 5,4 Prozent auf 73,7 (70,0) Millionen Euro gewachsen, bei den Games gab es ein Plus von 30,7 Prozent auf 27,8 (21,3) Millionen Euro. Die Wettumsätze wuchsen 2009 um 5,1 Prozent auf 3,27 (3,11) Milliarden Euro. Im vierten Quartal stiegen die Netto-Wetterträge um 8,7 Prozent auf 109,8 (101,0) Millionen Euro, die Brutto-Erträge um 12,9 Prozent auf 132,9 (117,7) Millionen Euro. Ohne Gioco Digitale betrug das Plus nur 1,1 Prozent auf 119,0 Mio. Euro. Die Wettumsätze wuchsen nur geringfügig um 0,7 Prozent auf 852,7 (846,4) Millionen Euro. Bei den Sportwetten stiegen die Erträge um in den letzten drei Monaten des Jahres 2009 um 3,3 Prozent auf 66,6 (64,5) Millionen Euro.

Umsatz pro Kunde schrumpfte

Die Zahl der aktiven bwin-Kunden ist 2009 weiter von 2,1 auf knapp 2,4 Millionen gestiegen. Dennoch ist der Umsatz pro Kunde etwas rückläufig, sagte bwin-Investor-Relations-Leiter Konrad Sveceny am Mittwoch. Grund dafür dürfte wohl die Krise sein. "Wir sind viel resistenter als andere Industrien, aber sicher nicht immun." Viele Neukunden, die bwin im Vorjahr gewann, seien sehr freizeitorientiert und setzten geringere Beträge.

Zuversicht und Erwartungen

Für heuer erwartet bwin Brutto-Wetterträge von rund 570 Millionen Euro. Der Zuversicht für das Jahr 2010, was die Sportwetten-Marge betrifft, begründet Sveceny mit der Einführung neuer Produkte in Italien, die gegen Ende des ersten Quartals starten soll. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika sei "sicher ein sehr wichtiges Ereignis, um neue Kunden zu gewinnen", wie sich diese auf die Marge auswirkt, sei aber nicht vorherzusagen. Dies hänge davon ab, wie die Spiele ausgehen - wenn die Favoriten gewinnen, verdiene bwin weniger.

Poker wird in Dollar abgerechnet

Im Dezember 2009 drückten für Kunden vorteilhafte Wettausgänge die Sportwetten-Marge. Hinzu kamen Währungsverluste aufgrund des gestiegenen Dollars. "Poker wird in Dollar abgerechnet", erläuterte Sveceny. Aus diesem Grund habe man auch die Ebitda-Erwartungen für 2009 nach unten revidiert. An der Börse gab die bwin-Aktie heute um 2,24 Prozent auf 42,33 Euro nach. Am gestrigen Mittwoch hatte es noch ein Plus von 5,61 Prozent gegeben. Beobachter führen das darauf zurück, dass am Dienstag der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) das österreichische Glücksspielmonopol für EU-rechtswidrig befunden hatte. Auch die Aufnahme der bwin-Aktien in den Dow Jones Stoxx 600 Index ab 22. März dürften zum Kursanstieg beigetragen haben. (APA)