Marcus bewacht olympische Einrichtungen aller Art. Er schaut drauf, dass die Menschen die für den Zutritt passenden Akkreditierungen um den Hals hängen haben. Marcus ist einer der 25.000 Freiwilligen, die sich gemeldet haben, um Busse einzuweisen, Auskunft zu geben, Pisten zu treten, Mist wegzuräumen, Teppiche zu saugen und so weiter und so fort.

Natürlich, die Volunteers, die ganz wichtig sind für das gute Geschäft der Olympier, kriegen im Gegenzug Speis und Trank,einen blauen Anorak und eine dunkelblaue Hose. Und natürlich dürfen sie die Luft Olympias schnuppern, sei es auf einem Parkplatz. Marcus wacht vierzig Stunden pro Woche. Bleiben viele Stunden über. Nicht wenige davon verbringt er auf dem Berg. Als Snowboard-Lehrer. 152.750 Schritte - macht 106,95 Kilometer - kosteten 5561 Kilokalorien, zeigt der Schrittzähler, als Marcus erzählt, dass er aus Taupo stammt.

Zufällig kennt man Taupo, die Stadt liegt auf Neuseelands Nordinsel, gleich in der Nähe befindet sich ein Ski- und also Snowboard-Gebiet. Seit vier Jahren arbeitet Marcus in British Columbia. Und seit vier Jahren ist er Pendler. "Jedes Jahr im März bin ich nach Neuseeland geflogen." Um im kanadischen Sommer, der gleichzeitig ein neuseeländischer Winter ist, in Taupo einen Snowboard-Lehrer zu geben.

Logischerweise nützte er jedes Jahr den neusee-ländischen Frühling, der gleichzeitig ein kanadischer Herbst ist, zur Reise zurück nach Whistler, zu seinen Snowboard-Schülern. "Ich habe genug von diesem Winter. Ich will endlich wieder einmal einen Sommer erleben. Heuer bleibe ich hier in Whistler." (Benno Zelsacher, DER STANDARD Printausgabe 25.02.2010)