New York - Der zweitgrößte US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac hat im vierten Quartal einen Verlust von 7,8 Mrd. Dollar (5,8 Mrd. Euro) verbucht. Neue Finanzspritzen der Regierung seien aber nicht nötig, teilte das staatlich gestützte Institut am Mittwoch mit. Wegen Kreditausfällen lagen die Rückstellungen für Darlehen mit 7,1 Mrd. Dollar weiter auf hohem Niveau. Zudem belasteten Wertabschreibungen auf Investitionen mit geringen Einnahmen das Ergebnis.

Der Nettoverlust für den Zeitraum beträgt 6,5 Mrd. US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch in McLean im US-Bundesstaat Virginia mitteilte. Im dritten Quartal schlug noch ein Fehlbetrag von 5,4 Mrd. US-Dollar zu Buche. Im Gesamtjahr 2009 fiel demnach ein Verlust von 21,6 Mrd. Dollar an - nach 50,12 Mrd. Dollar im Jahr davor.

Die hohe Arbeitslosigkeit und Zwangsvollstreckungen stellten nach wie vor ein großes Risiko für den kriselnden Immobilienmarkt dar, sagte Freddie-Mac-Chef Charles Haldeman. Dennoch sieht er ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Haldeman rechnet damit, dass der Rückgang bei den Häuserpreisen und Verkäufen im Laufe diesen Jahres abnimmt.

Freddie Mac und Rivale Fannie Mae waren im September 2008 unter staatliche Kontrolle gestellt worden und sind seitdem mit umfangreichen Geldspritzen am Leben gehalten worden. Die US-Regierung will so den ins Rutschen geratenen Immobilienmarkt stützen und neue Turbulenzen an den Finanzmärkten verhindern.

Das Institut finanzierte nach eigenen Angaben jeden vierten privaten Hauskauf in den Vereinigten Staaten. Freddie Mac war 2008 als Immobilienfinanzierer von der Branchenkrise besonders hart getroffen worden. Die US-Regierung hatte das Institut daraufhin mit 51 Mrd. Dollar gestützt und die Kontrolle übernommen.

Noch schlechter sehen die Zahlen aus, wenn die Dividende für die vom Staat gehaltenen Vorzugsaktien eingerechnet wird. Dafür musste Freddie Mac im vierten Quartal 1,3 Mrd. Dollar an das US-Finanzministerium abführen, so dass sich der auf die übrigen Aktionäre entfallende Nettoverlust auf 7,8 Mrd. Dollar oder 2,39 Dollar je Aktie erhöht. Für das Gesamtjahr belaufen sich diese Zahlungen auf 4,1 Mrd. Dollar, so dass der auf die übrigen Aktionäre entfallende Nettoverlust mit 25,7 Mrd. Dollar oder 7,89 Dollar je Aktie angesetzt wurde. (APA/Reuters)