Innsbruck - Gleichsam als Nebenprodukt auf der Suche nach Anti-Krebs-Wirkstoffen entdeckten Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck das Sexualhormon Progesteron im Walnussbaum und im Adonisröschen, berichtete Bernhard Glodny von der Uni-Klinik für Radiologie. Die Arbeiten des Forscherteams fußte dabei auf einer einfachen Beobachtung im Garten, wonach das Laub des Walnussbaumes das Wachstum des Grases und der Blumen hemmte. Sie stießen auf einen farblosen Feststoff, der sich schließlich als Progesteron herausstellte. Die Erkenntnisse wurden in der Wissenschaftszeitschrift "Journal of Natural Products" veröffentlicht.

Progesteron ist auch als Gelbkörperhormon bekannt. Es spielt unter anderem für die Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutter eine entscheidende Rolle. Während die physiologische Bedeutung des Progesterons im menschlichen bzw. tierischen Organismus gut untersucht ist, muss die Funktion des Hormons in den Gefäßpflanzen erst noch erforscht werden, so der Wissenschafter.

Die bisherigen Erkenntnisse zeigen einmal mehr, wie grundlegend und - aus evolutionärer Sicht alt - viele Abläufe in der Zelle sind. Ob Pflanze oder Tier, es sind teilweise immer noch die gleichen Akteure am Werk. Dieses Wissen machen sich Forscher in ihren sogenannten Modellorganismen zunutze. Dabei werden vergleichsweise einfache Tiere oder Pflanzen genutzt, um komplexe Abläufe zu erforschen. (APA/red)