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Blog-"Oma" Maria Amelia Lopez

Foto: REUTERS/Miguel Vidal

Mit Vorurteilen ist das so eine Sache: Sie können durch Studien widerlegt werden, aber irgendwas bleibt doch immer haften. So ist es zum Beispiel auch mit der Demographie der Nutzung von Social Media. Youtube, Facebook und Twitter, aber auch Blogs an sich, gelten landläufig als extrem "junge" Medien - was nur bedingt stimmt. Eine Studie des renommierten Pew Research Center vom Februar 2010 zeigt: Social Networking und Bloggen sind schon lange keine Schulhofphänome mehr. 47 Prozent der Erwachsenen in den USA nutzen Facebook und Co. - im Vergleich zu 55 Prozent der Teenager.

Interessanter als die reinen Zahlen ist aber die Entwicklung der vergangenen Jahre. Während die Nutzung neuer Medienformen bei Jugendlichen zurückgeht, finden immer mehr Erwachsene ihren Weg dorthin. Besonders sichtbar - der Pew Report spricht von "dramatic" - ist die Entwicklung im Bereich der Blogs. 2007 hatten noch 24 Prozent der US-Bürger unter 30 Jahren einen Blog. 2009 sind es nur noch 15 Prozent. Parallel dazu ist die Zahl der Blogger über 30 im gleichen Ausmaß angestiegen. Bei den Social Networks haben die Jugendlichen zwar zugelegt, die Erwachsenen aber ebenso.

Katie Dowd, Beraterin für neue Medien im US State Department, bringt es im Gespräch mit derStandard.at auf den Punkt: "Social Media is not a youth thing anymore". Man könne nicht per se davon ausgehen, mit der Nutzung neuer Medien junge Benutzer zu erreichen; die Demographie der einzelnen Dienste unterscheide sich erstens massiv voneinander und verändere sich zweitens ständig. "Unsere Aufgabe ist es, uns immer wieder aufs neue anzusehen, wo wir welche Zielgruppen erreichen", erklärt Dowd.