Wien - Ob auf den iPod, aufs Handy oder auf einen ganz einfachen MP3-Player - immer mehr Menschen kaufen ihre Musik per Mausklick. Kein Wunder, dass der Markt für Musik-Downloads boomt. Allein im Jahr 2009 stieg die Zahl auf rund 50 Millionen Songs, die über die virtuelle Ladentheke gingen.

Da überrascht es nicht, dass immer mehr Online-Musikdienste auf den Markt drängen. Eine Studie des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) belegt, dass die digitalen Musikverkäufe 2009 weltweit rund 2,97 Milliarden Euro, und damit 27 Prozent des Gesamtmarktes, ausmachten - also fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. 1,5 Milliarden einzelne Songs wurden 2009 digital verkauft (Top-Seller bei den Online-Sales war Poker Face von Lady Gaga mit 9.8 Millionen Downloads), der Download ganzer Alben steigt um rund 20 Prozent und damit auf 110 Millionen Stück.

In den USA haben Verkäufe im Internet und auf Handys bereits einen Anteil von über 40 Prozent am Gesamtmarkt, dort ist iTunes bereits der größte Musikhändler. Doch der überwiegende Anteil der Musikdownloads im Internet wird nach wie vor illegal bezogen: In den fünf größten europäischen Märkten kaufen nur acht Prozent der Internetnutzer regelmäßig ihre Musik online.

Doch wer hört so viel Musik? Und welche Zielgruppe kauft welche Musik? Die Hauptkonsumenten des Musikdownloads über das Web sind eindeutig die Jugendlichen im Alter von elf bis 18 Jahren, allerdings handelt es sich hier meist um illegale Bezugsquellen.
Rock und Pop an der Spitze

"Ohne Musik keine Jugend", heißt es oft. Und das stimmt: Laut der Studie elf/18 vom Institut für Jugendkulturforschung, nutzten 57,1 Prozent der Jugendlichen das Internet in erster Linie für Musikdownloads. Im Rahmen dieser Studie wurden 880 Jugendliche in Österreich auch zu ihren bevorzugten Musikrichtungen befragt.

"Welche Musikstile hörst du persönlich am liebsten?" war eine der Fragen, welche den Teenagern gestellt wurde. Das Ergebnis überrascht nicht: Die unter den Jugendlichen beliebteste Musikrichtung ist mit 42 Prozent der Rock, dicht gefolgt vom Pop, welcher 41,5 Prozent erzielte. Internationaler HipHop und Techno hinkten mit jeweils rund 25 Prozent deutlich hinterher. Auch Punk, Reggae und Oldies aus den 70ern und 80ern sind bei 20 bis 22 Prozent der "Teenies" beliebt. Weniger begeistert zeigten sich die jungen Fans von Klassik und Latin - nur 6,8 Prozent gaben an, regelmäßig klassische Musik zu hören, was unter Jugendlichen aber auch nicht verwunderlich scheint. Doch was tun die Jugendlichen sonst noch im Internet, außer Musik downzuloaden?

"Texte aus dem Internet in die Schulaufgaben einkopieren" machte den zweiten Platz der Umfrage mit 47,2 Prozent aus. 36,8 Prozent hören Internet-Radio, und nur 24,5 Prozent nutzen Plattformen wie Myspace. (Stefan Mayer, DER STANDARD, Printausgabe, 24.2.2010)

Der Autor (14) arbeitete im Rahmen seiner berufspraktischen Tage eine Woche beim Standard mit.