Berlin - Trotz steigender Exporte ist die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2009 nicht mehr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt habe von Oktober bis Dezember stagniert, bestätigte das Statistische Bundesamt am Mittwoch eine frühere Schätzung. "Sowohl die Konsum- als auch die Investitionsausgaben erwiesen sich dabei als Wachstumshemmnis", hieß es. Im dritten Quartal hatte es noch ein Plus von 0,7 Prozent gegeben, im zweiten Quartal von 0,4 Prozent.

"Wachstumsimpulse kamen im vierten Quartal lediglich vom Außenhandel", schrieben die Statistiker. Die Exporte legten wegen der Erholung der Weltwirtschaft um 3,0 Prozent zu. Die Importe schrumpften um 1,8 Prozent. Nach dem Ende der staatlichen Abwrackprämie für den Kauf neuer Autos gingen die privaten Konsumausgaben um 1,0 Prozent zurück. Auch der Staat konsumierte 0,6 Prozent weniger. Die Bauinvestitionen schrumpften um 0,5 Prozent. Für Maschinen, Anlagen und anderen Ausrüstungen gaben die Unternehmen 1,5 Prozent weniger aus.

Wegen des strengen Winters droht zu Jahresbeginn sogar eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. "Vor dem Hintergrund der unvorteilhaften Wetterbedingungen ist es nicht ausgeschlossen, dass das Bruttoinlandsprodukt sich im ersten Quartal seitwärts bewegt oder sogar zurückgeht", sagte Bundesbankpräsident Axel Weber kürzlich zu Reuters. Erwartet wird aber, dass die Erholung im Frühjahr umso stärker ausfällt, wenn witterungsbedingte Produktionsausfälle in der Baubranche aufgeholt werden.

2009 brach das Bruttoinlandsprodukt mit fünf Prozent so stark ein wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Die deutsche Bundesregierung sagt für dieses Jahr ein Wachstum von 1,4 Prozent voraus. (APA/Reuters)