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Kanadas Jarome Iginla bezwingt Deutschlands Goalie Thomas Greiss gleich zweimal.

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Sorgen um den Slowaken Lubos Bartecko.

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Vancouver - Die Eishockey-Fans bekommen bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver doch noch den großen Eishockey-Schlager zwischen Gastgeber Kanada und Russland serviert. Allerdings nicht wie vor Turnierbeginn erhofft im Finale, sondern schon im Viertelfinale am Mittwoch (1.30 MEZ in der Nacht auf Donnerstag). Kanada, das nach einer Niederlage gegen die USA überraschend in die Qualifikation musste, setzte sich am Dienstag gegen Deutschland souverän mit 8:2 durch und wahrte damit die Chance auf die von den Kanadiern so erhoffte Goldmedaille.

Lehrspiel

Die Kanadier setzten sich gegen das DEB-Team nach Startschwierigkeiten sicher durch und zogen ein Lehrspiel auf. Joe Thornton (11.) brachte "Team Canada" vor 17.394 Zuschauern im ausverkauften Canada Hockey Place auf die Siegerstraße. Shea Weber (23.), Jarome Iginla (24./29.) und Sidney Crosby (42.) sowie Mike Richards (47.), Kapitän Scott Niedermayer (52.) und Rick Nash (57.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Die Tore für Deutschland, das erstmals in der Olympia-Geschichte ohne Sieg bei einem Eishockey-Turnier blieb, erzielten Marcel Goc (37.) und Manuel Klinge (59.).

Den Treffer von Weber zum 2:0 haben die meisten Zuschauer dabei gar nicht mitbekommen: Der Puck ging ins Tor, durchschlug aber das Netz. Es wurde bis zur nächsten Spielunterbrechung rund 30 Sekunden weitergespielt, ehe der Treffer nach Videostudium gegeben wurde.

"Wir wollen Russland"

"Wir wollen Russland", brüllten die euphorisierten Fans nach dem achten Treffer von Nash. Am Mittwoch kommt es nun wie vor vier Jahren in Turin zum Viertelfinal-Duell Kanada - Russland. In Turin siegten die Russen mit 2:0, Kanada blieb damals nur der enttäuschende 7. Platz.

Tschechien hat mit einem knappen 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen Lettland das Viertelfinale gebucht und bekommt es dort mit Finnland zu tun. Auch die Slowaken qualifizierten sich für das Viertelfinale, Österreichs östlicher Nachbar bezwang Norwegen mit 4:3 und darf sich nun mit Schweden messen.

Miroslav Satan traf am Dienstagabend in der 49. Minute zum 4:3-Sieg  gegen Norwegen und verhinderte somit eine Blamage. Michal Handzus (8.) und Marian Gaborik (11.) hatten den Favoriten in Führung gebracht. Mats Zuccarello Aasen schoss das Anschlusstor (19.), Richard Zednik gelang unmittelbar danach das 3:1. Mit großer Moral kämpften sich die Norweger zurück. Tore Vikingstad (28.) und Anders Bastiansen (40.) trafen für die Skandinavier, ehe Satan für die Slowakei zur Stelle war.

Blut

Im ersten Drittel war es zu einer schrecklichen Szene gekommen. Der Norweger Ole Kristian Tollefsen krachte mit seinem Ellbogen gegen den Kopf des Slowaken Lubos Bartecko, der daraufhin zu Boden ging und stark blutend liegengeblieben war. Das medizinische Personal war sofort zur Stelle. Nach der Erstversorgung wurde Bartecko in eine Klinik gebracht, wo eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. "Er musste genäht werden, aber es sollte bald wieder okay sein", sagte ein Teamsprecher in Vancouver. Tollefson, der bei den Detroit Red Wings und der einzige NHL-Legionär der Norweger ist, wurde von den Referees für seine rüde Attacke mit einer Matchstrafe vorzeitig in die Kabine geschickt.

Zuvor war bereits die Schweiz in die Runde der besten Acht eingezogen. Die vom ehemaligen Feldkirch-Erfolgstrainer Ralph Krueger trainierten Eidgenossen feierten gegen Weißrussland einen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen. Die Schweizer treffen nun auf die USA, die die Gruppenphase als Nummer eins beendet haben.  (APA/red)

Qualifikation für Viertelfinale:

Tschechien - Lettland 3:2 n.V. (2:0,0:0,0:2;1:0). Tore: Rolinek (6.), Fleischmann (12.), Krejci (66.) bzw. Cipulis (53.), Redlihs (57.).

Kanada - Deutschland 8:2 (1:0,3:1,4:1). Tore: Thornton (11.), Weber (23.), Iginla (24./PP, 29.), Crosby (42.), Richards (47.), Niedermayer (52.), Nash (57.) bzw. Goc (37.), Klinge (59.).

Schweiz - Weissrussland 3:2 n.P. (1:1,1:1,0:0/0:0 - 1:0) Tore: Sprunger (13.), Domenichelli (28.), Deruns (Penalty) bzw. Kaljuschni (1.), Sacharow (36.)

Slowakei - Norwegen 4:3 (3:1,0:2,1:0). Tore: Handzus (8./PP), Gaborik (10./PP), Zednik (19./PP), Satan (49.) bzw. Zuccarello Aasen (19.), Vikingstad (28.), Bastiansen (40.). Viertelfinale: Schweden - Slowakei

Viertelfinale:

24.2. USA - Schweiz  21.00 Uhr
25.2. Russland - Kanada 1.30 Uhr
25.2. Schweden - Slowakei 4.00 Uhr
25.2. Finnland - Tschechien 6.00 Uhr