Niamey - Die Militärregierung im westafrikanischen Niger hat einen Ministerpräsidenten benannt. Der frühere Minister Mahamadou Danda sei per Dekret zum Regierungschef bestimmt worden, hieß es in einer am Dienstagabend im Rundfunk verlesenen Erklärung. Nach Angaben von Menschenrechtlern war Danda 1999 Kommunikationsminister, derzeit sei er politischer Berater der kanadischen Botschaft in der Hauptstadt Niamey.

Erst am Montag hatte sich der Anführer der Putschisten, Salou Djibo, zum Staats- und Regierungschef erklären lassen. Dies sollte für eine Übergangsperiode gelten, deren Dauer nicht benannt wurde. Die Militärregierung will zu einem ebenfalls nicht genannten Zeitpunkt Wahlen abhalten.

Die Putschisten hatten den 71-jährigen Präsidenten Mamadou Tandja am Donnerstag festgenommen und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Bei der Stürmung des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt Niamey wurden mindestens drei Menschen getötet. Der gestürzte Staatschef hatte die Verfassung vergangenes Jahr unter großem internationalen Protest ändern lassen, um sich nach zehn Jahren Präsidentschaft weiter an der Macht zu halten. Die Militärregierung will einen neuen Verfassungsentwurf erarbeiten und durch ein Referendum annehmen lassen. (APA/AFP)