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Huub Stevens: Vorsichtig optimistisch.

Foto: APA/EPA/Hochmuth

Salzburg - Am Donnerstag könnte es soweit sein: Salzburg hofft im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa League (21.05 Uhr/live Puls 4) gegen Standard Lüttich auf ein ausverkauftes Stadion. Die Chancen darauf stehen nicht schlecht, immerhin wurden vor dem Kräftemessen mit dem belgischen Champion, der mit einem 3:2-Vorsprung in die Partie geht, rund 26.500 der 28.500 aufgelegten Karten bereits verkauft. Bisher fand noch kein Pflichtspiel in Wals-Siezenheim vor vollen Rängen statt.

Am Dienstag meldete sich Huub Stevens mit Zuschauerlob zu Wort: "Das war internationale Klasse, was unsere Fans in unserem Stadion abgeliefert haben. Sie haben uns von der ersten bis zur letzten Minute unterstützt - und das brauchen wir auch diesmal gegen Lüttich." Mit dem Rückhalt des Publikums sollen auch die Ausfälle der gesperrten Franz Schiemer und Christian Schwegler kompensiert werden. Unter anderem, denn der Trainer hat durchaus vor, Ersatz zu nominieren.

Stevens: "Ich weiß schon, wer für die Gesperrten spielen wird. Das werde ich aber erst kurz vor dem Spiel bekanntgeben." Eine Variante mit  Dreierkette in der Abwehr wollte er nicht ausschließen. Der Niederländer sieht den belgischen Gegner im Vorteil, denn dieser müsse nicht gewinnen. Salzburg schon, daher gelte es auch, mehr Risiko nehmen als Lüttich. "Ich denke, dass wir diesmal sicherlich keine Konzentrations- und auch Motivationsprobleme haben werden", erwartet Stevens ein überzeugenderes Auftreten seiner Mannschaft als zuletzt in der Meisterschaft gegen den LASK. Ein 3:0 wie am Sonntag würde zum Aufstieg allerdings locker reichen.

Ein solcher wäre der größte Erfolg im österreichischen Klubfußball der letzten Jahre. Noch dazu wenn man bedenkt, dass Standard hinsichtlich der Rohdaten (UEFA-Ranking, Marktwert, internationaler Erfahrung) über den hiesigen Meister zu stellen ist. Andererseits spricht ihre Heimstärke nicht unbedingt gegen die Salzburger, im Herbst konnten bekanntlich alle drei Spiele der Gruppenphase auf Siezenheimer Kunstrasen gewonnen werden. Der letzte Auswärts-Erfolg Standards liegt zudem schon einige Zeit zurück, 2008/09 gab es im seinerzeitigen UEFA-Cup ein 1:0 bei Partizan Belgrad. Darüberhinaus sind die Belgier bereits einmal nach einem 3:2-Heimsieg gegen ein österreichisches Team ausgeschieden: 1986/87 im UEFA-Pokal gegen Wacker Innsbruck.

Eine Entscheidung mittels Elfmeterschießen ist angesichts der Ausgangsposition nicht sehr wahrscheinlich, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Die Salzburger (noch in Form der Austria) konnten ihr bisher einziges im Rahmen des Europapokals für sich entscheiden, im UEFA-Cup Viertelfinale behielt man 1994 gegen Eintracht Frankfurt die Nerven. Bemerkenswert: Die Belgier haben in UEFA-Vereinswettbewerben diesbezüglich bisher keinerlei Erfahrung vorzuweisen. Ihre Generalprobe ging schief, die Roten mussten sich am Wochenende in der Meisterschaft bei Anderlecht-Verfolger Club Brügge 1:2 geschlagen geben. (rob)