Salzburg - Am Landesgericht Salzburg wurde am Dienstag erneut eine Großinsolvenz eröffnet: Die SHI Holzindustrie GmbH in Abtenau musste wegen Schulden von über 5,6 Millionen Euro Konkurs anmelden. Von der Pleite sind rund 45 Mitarbeiter und 110 Gläubiger betroffen, teilte der AKV in einer Aussendung mit. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Herstellung von Konstruktionsteilen und Ausbauelementen aus Holz, wobei die Erzeugnisse größtenteils exportiert werden.

Den Schulden in der Höhe von über 5,6 Mio. Euro stehen Aktiva von 2,7 Mio. Euro gegenüber, die sich hauptsächlich aus der Produktionshalle und Kundenforderungen zusammensetzen. Im Geschäftsjahr 2008/09 wurde bei einem Umsatz von 13,1 Mio. Euro ein Verlust von 765.000 Euro eingefahren.

Im Konkursantrag wurden mehrere Gründe für die Insolvenz genannt. So habe man im Lauf der vergangenen zehn Jahre rund 650.000 Euro zu viel an Baurechtszins bezahlt. Ob der Baurechtzins tatsächlich überhöht war, müsse erst im Konkursverfahren überprüft werden, so der AKV. Als weiterer Grund wurde ein geplanter Holzcluster genannt, in dem die Zusammenarbeit nicht wie beabsichtigt funktioniert habe. Auslöser für die Insolvenz war dann laut KSV1870 jedoch die Verschlechterung des Ratings der Kreditversicherer aufgrund eines Passivprozesses: Verhandlungen mit der Hausbank seien gescheitert, so dass die Insolvenz nicht mehr zu vermeiden gewesen sei.

Laut Konkursantrag sind die Gesellschafter an einem weiteren Engagement im Unternehmen nicht interessiert. Bei Einbindung des Betriebes in ein Konzept mit strategischem Partner sei allerdings eine positive Entwicklung und eine Rettung der Arbeitsplätze möglich. Daher sollen bereits Gespräche zur Bildung einer Auffanggesellschaft mit neuen Gesellschaftern laufen. (APA)