Darmstadt - Der bereinigte operative Gewinn sei unter anderem wegen hoher Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten binnen Jahresfrist um 16 Prozent auf 258 Mio. Euro gesunken, teilte Merck am Dienstag in Darmstadt mit. Analysten hatten dagegen einen leichten Anstieg auf 309 Mio. Euro erwartet.

Den Aktionären kündigte Merck eine Kürzung der Dividende von 1,50 Euro im Vorjahr auf 1 Euro an. Zuletzt hatte das Unternehmen die Ausschüttung vor sechs Jahren reduziert. Konzernchef Karl-Ludwig Kley sprach dennoch von "einem Jahresabschluss, der angesichts der Rahmenbedingungen zufriedenstellen kann". Auch Merck hatte die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Zudem gab es einige Rückschläge im Pharmageschäft.

Dennoch blieb im Schlussquartal unter dem Strich ein Gewinn nach Fremdanteilen von 56,7 Mio. Euro nach einem herben Verlust von 279,5 Mio. Euro vor Jahresfrist. Der Darmstädter Traditionskonzern setzte im vierten Quartal 2,029 Mrd. Euro um, ein Plus von 5,9 Prozent.

Damit kam Merck im Gesamtjahr 2009 auf einen Konzernumsatz von 7,75 Mrd. Euro, was 2,1 Prozent mehr ist als im Jahr zuvor. Die unter anderem um Abschreibungen und Integrationskosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Serono bereinigte operative Umsatzrendite lag 2009 bei 16,7 (2008: 23) Prozent.

"2010 wird entscheidend sein, wie stabil die wirtschaftlichen Erholungstendenzen sind", erklärte Konzernchef Kley. Er stellte für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg von drei bis sieben Prozent sowie einen Zuwachs des bereinigten operativen Gewinns um drei bis 13 Prozent in Aussicht. In der Pharmasparte Merck Serono soll der bereinigte operative Gewinn um bis zu zehn Prozent zulegen. (APA)