Es kann keine Studienplatzfinanzierung geben, ohne die Studienplätze zahlenmäßig festzulegen. Sonst ist das ein Fass ohne Boden", so Karl in der Presse.

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Wien - Wissenschaftsministerin Beatrix Karl stellt den Universitäten ein neues Finanzierungsmodell in Aussicht. Wie bei den FHs sollen die Mittel pro Studienplatz fließen, ähnliche Forderungen der Uni-Rektoren wurden von der Politik ignoriert. "Die Studienplatzfinanzierung auf die Unis umzulegen, halte ich für sehr sinnvoll", sagte nun Karl in der "Presse" (Samstag-Ausgabe).

Ein derartiges Gesetzesvorhaben sei "nicht abwegig". Gespräche dazu laufen bereits im Zuge des Hochschuldialogs. Statt eines Globalbudgets würden mit dem FH-Modell auch die Unis einen Fixbetrag pro Student bekommen. Bei den FH liegt dieser derzeit bei durchschnittlich 5800 Euro im Jahr.

Budget der Wirtschaftsuni Wien würde sich verdreifachen

Das neue Finanzierungssystem würde jedoch zu einer Kostenexplosion führen - an der Wirtschaftsuni Wien etwa würde sich das Budget mehr als verdreifachen, sollte die Zahl der Studienplätze gleich bleiben. Den Ausweg sieht die Ministerin in neuen Zugangsbeschränkungen: "Es kann keine Studienplatzfinanzierung geben, ohne die Studienplätze zahlenmäßig festzulegen. Sonst ist das ein Fass ohne Boden", so Karl.

ÖH lehnt Vorschlag ohne Budgeterhöhung ab

Die ÖH lehnt den Vorschlag von Karl in einer Aussendung ab. Die Studienplatzfinanzierung sei zwar überlegenswert, dürfe aber keinesfalls mit Zugangsbeschränkungen gekoppelt werden, sagt Thomas Wallerberger vom Vorsitzteam der ÖH-Bundesvertretung.

Bei den Fachhochschulen liege der Fixbetrag pro Student bei ca. 5.800 Euro pro Jahr. "Bei den aktuellen Studierendenzahlen bedeutet das eine Budgeterhöhung, die die Ministerin aber nicht zur Verfügung stellen will", so die ÖH. "Flächendeckende Zugangsbeschränkungen und eine Reduktion der Studienplätze sind eindeutig der falsche Weg", erklärt Eva Maltschnig, Generalsekretärin der ÖH-Bundesvertretung. (APA/red)