Die Helfer in Haiti sind bei ihrer Arbeit mit vielen Problemen konfrontiert; eines der größten ist, herauszufinden, wo gerade welche Hilfe benötigt wird. Um die Maßnahmen effektiver koordinieren zu können, greifen sie nun auf SMS und Social Networks zurück. Durch die Auswertung der Hilferufe, die über diese Netzwerke abgesetzt werden, wird festgestellt, wo dringender Handlungsbedarf besteht, berichtet die New York Times. Die neu eingerichtete Notfallnummer hat sich bereits bewährt: Hilferufe nach Wasser und Nahrung haben die Hilfskräfte auf eine Zeltstadt aufmerksam gemacht, von der bislang keine der Organisationen gewusst hatte.

Tausende Hilferufe

Das neue Koordinationssystem wurde in Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen, Behörden und Netzbetreibern entwickelt. Um die Notfallnummer 4636 bekannt zu machen wurde sie an alle Telefone in Haiti geschickt und im Radio durchgegeben. Tausende Hilferufe sind bereits eingegangen, jeden Tag kommen viele neue dazu. Neben den Textnachrichten beobachten die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen außerdem Facebook und Twitter, um herauszufinden, wo am dringendsten Hilfe benötigt wird.

Militär

Gehen Hilferufe ein, werden die Informationen unter anderem sofort an das Militär weitergeleitet - so soll möglichst schnelle Hilfe gewährleistet werden. Die Entscheidung, den SMS-Dienst für die Katastrophenhilfe zu nutzen, wurde aufgrund des stark beschädigten Telefonnetzes in Haiti getroffen. Normale Telefonanrufe sind oft immer noch nicht möglich, Textnachrichten konnten jedoch weiterhin verschickt werden und werden von den Bewohnern genutzt, um Kontakt zu Freunden und Verwandten herzustellen. Zudem sei der SMS-Dienst in sämtlichen Handys integriert und könne so viele Menschen erreichen. (pte)