Paris - Für die Suche nach zwei in Afghanistan verschleppten französischen Fernsehjournalisten hat Frankreich seit Ende Dezember mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben. Diese Zahl nannte am Sonntag der Generalstabschef der Streitkräfte, General Jean-Louis Goergelin, in einem Interview des Radiosenders Europe-1 und der Zeitung "Le Parisien". Er verband die Offenlegung der bisher entstandenen Kosten mit dem Appell an "jeden, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein".

Damit zielte der General auf französische Reporter ab, die aus Krisenregionen berichten. Er wolle aber nicht das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit infrage stellen, sagte Goergelin. Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierte Goergelin. "Dieser neue Hinweis, dass die Suche teuer ist, ist respektlos gegenüber den Familien der Entführten und nutzlos", hieß es in einer Erklärung.

Die beiden Reporter des Fernsehsenders France-3 waren am 30. Dezember zusammen mit zwei oder drei afghanischen Mitarbeitern in der Provinz Kapisa östlich von Kabul von Aufständischen entführt worden. Vor einer Woche hatten die Entführer ein Video im Internet veröffentlich, in dem die zwei Journalisten an die Regierung in Paris appellieren, mit den Geiselnehmern über ihre Freilassung zu verhandeln. (APA/apn)