Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) steht nach britischen Medienberichten vor einem Börsengang. Die US-Beteiligungsgesellschaft Providence als Haupteigentümer habe sich demnach gegen einen Verkauf entschieden und mehrere Übernahmeangebote ausländischer Investoren abgelehnt. Providence war für eine Stellungnahme am Sonntag nicht zu erreichen. Auch der Kabelnetzbetreiber wollte keinen Kommentar abgeben.

Eine Milliarde Euro

Mit dem Börsengang will Providence den Medienberichten zufolge etwa eine Milliarde Euro einspielen, gleichzeitig aber Haupteigentümer bleiben. Wann dies geschehen soll, blieb unklar. Die Finanzinstitute Morgan Stanley, Deutsche Bank, UBS und JP Morgan seien damit betraut. Der Schritt soll in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden. In den vergangenen Wochen war über ein Bieterrennen spekuliert worden. Mindestens fünf Interessenten sollen Gebote in Höhe von rund 6 Milliarden Euro für KDG abgegeben haben - zu wenig, befand die Beteiligungsgesellschaft mit Sitz im US-Staat Rhode Island.

Umsatz gestiegen

Der Umsatz des Kabelnetzbetreibers kletterte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2009/10 (31. März) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente KDG 23,1 Mio. Euro - nach einem Verlust von 46,8 Mio. Euro im Vorjahr. Im deutschen Kabelnetzmarkt ist derzeit reichlich Bewegung. BC Partners, die auch für KDG ein Gebot abgaben, verkauften kürzlich ihre Beteiligung bei Unitymedia an Liberty Global. Dieser Investor ist wiederum an dem Anbieter Kabel Baden-Württemberg interessiert. (APA)