Salzburg - Den schwäbischen Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalisten Konstantin Gropper und sein Projekt Get Well Soon haben die britischen Trendsetter vom New Musical Express zum "German Wunderkind" ernannt. Als Jugendlicher versuchte sich Gropper in einer lokalen Grungekapelle, später absolvierte er die Mannheimer Popakademie, parallel dazu musizierte er ab 2003 unter dem Namen Get Well Soon, selbstproduzierte EPs verscherbelte er bei Live-Gigs.

Nix Neues an der Nachwuchsmusikantenfront, bis zum Debütalbum "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon". Drei Jahre bastelte Gropper zu Hause an dem referenzreichen Werk. Von Van Dyke Parks, Tom Waits und Beck über Arcade Fire und Calexico bis zu Bright Eyes reichen die Einflüsse.

Dazu singt Gropper auch mal wie Thom Yorke, gibt den Rave-Hit Born Slippy zum Besten und instrumentiert seine Lieder mit Pauken und Trompeten, Streichern, Vibrafon, Glockenspiel und Naturgeräuschen.

Zwei Jahre nach diesem vielbeachteten Album setzt der Klangbastler nun ein weiteres Ausrufezeichen. Mit Vexations bleibt Gropper im bildungsbürgerlichen Bezugsrahmen - nicht zuletzt, weil die Platte nach einem berühmten Stück von Eric Satie benannt und vom römischen Philosophen Seneca inspiriert ist. Ein Konzeptalbum zur philosophischen Schule des Stoizismus mit Anspielungen auf Homer, Herman Melville, Jean-Paul Sartre oder Georg Büchner - und einer Hommage an den Filmemacher Werner Herzog. Live musiziert Gropper mit achtköpfiger Begleitung. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD/Printaugsabe, 20./21.02.2010