Frankfurt/Main - Der jetzt um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent angehobene Diskontsatz ist eines der beiden wichtigsten geldpolitischen Instrumente der US-Zentralbank Fed. Zu diesem Satz können die Geschäftsbanken kurzfristig Geld bei der Federal Reserve leihen. Er kommt vor allem in schwierigen Zeiten zum Tragen, wenn die Banken Probleme haben, sich anderweitig zu refinanzieren. Auf dem Höhepunkt der Krise im Herbst 2008 lag das tägliche Ausleihvolumen zum Diskontsatz in den USA bei 110 Mrd. Dollar(81,1 Mrd. Euro). Inzwischen ist es auf etwa 14,3 Mrd. Dollar gesunken.

Als wichtigster Leitzins in den Vereinigten Staaten wird die Fed Funds Rate angesehen. Sie beschreibt den Zinssatz für Leihgeschäfte der Finanzinstitute untereinander zur Deckung ihrer Mindestreserveverpflichtung bei der Zentralbank. Dieser Zins liegt seit Dezember 2008 zwischen 0,0 und 0,25 Prozent.

Auf die Verhältnisse des Euroraums übertragen entspricht der Diskontsatz dem Spitzenrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) von derzeit 1,75 Prozent. Der wichtigste Leitzins ist der Hauptrefinanzierungssatz, der seit Mai 2009 bei 1 Prozent liegt. Daneben spielt noch der Einlagesatz eine Rolle in der europäischen Geldpolitik. Er liegt bei 0,25 Prozent. Zu diesem Satz können Geschäftsbanken nicht benötigte Liquidität kurzzeitig, meist über Nacht, bei der EZB "parken". (APA)