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Bei sechs von 40 Produkten gab es laut Arbeiterkammer eine Überschreitung des Grenzwertes für die Nickelabgabe.

Foto: REUTERS/Yuriko Nakao

Wien - Wenn das Tragen eines Rings oder Armbandes zu plötzlichem Juckreiz führt, dann steckt meist eine Nickelallergie dahinter. Fast jeder zehnte Österreicher ist davon betroffen. Aus diesem Grund hat die Arbeiterkammer (AK) 40 Produkte auf deren Nickelfreisetzung getestet. Geprüft wurden Gürtelteile, Schmuck oder Verschlussknöpfe. Das Ergebnis zeigt, dass sechs Produkte mehr Nickel absetzen, als erlaubt ist.

"Für Nickel-Allergiker ist das unzumutbar, wenn die Nickelgrenzwerte nicht eingehalten werden", sagt AK-Konsumentenschützer Heinz Schöffl. Daher verlangt die AK mehr konsequente Eigenkontrollen durch die Unternehmer und verstärkte Kontrollen durch das Umweltministerium.

Modeschmuck, Uhren und Besteck

Nickel wird in der Legierung von Metallen verwendet und kommt praktisch in allen metallenen Gegenständen vor - außer es sind reine Edelmetalle. So ist Nickel etwa in Modeschmuck, Uhren, Brillengestellen, Jeansknöpfen, Türgriffen oder Essbesteck. "Vor allem Mädchen und junge Frauen reagieren überempfindlich auf zu viel Nickel", sagt Schöffl. "Die Folge ist ein Ekzem, also eine oberflächliche Hautentzündung. Eine Nickelsensibilisierung bekommt man in der Regel bereits in der Jugend. So sind Frauen zehnmal häufiger betroffen als Männer", erklärt der AK Experte.

Der AK Test bei Schmuck, Gürtelteilen oder Verschlussknöpfen auf deren Nickelabgabe zeigt: Bei sechs von 40 Produkten gab es eine Überschreitung des Grenzwertes für die Nickelabgabe. So war die Nickelfreisetzung bei einem Ohrstecker und einem Piercing, bei zwei Ringen, davon ein Kinderring, bei einer Uhr (metallischer Verschlussteil) und bei einer Gürtelschnalle zu hoch.

Die AK hat im Dezember 2009 insgesamt 40 Produkte mit 51 Prüfstücken auf deren Nickelabgabe untersucht. Am Prüfstand waren beispielsweise Ohrringe, Piercings, Ringe, Gürtelschnallen, Gürtelnieten, Uhren, Anhänger, Armreifen oder Verschlussknöpfe von Jeans. Die Untersuchungen führte das Umweltbundesamt durch. (APA)