Mit Allrad nimmt es dieser VW, den man einst Bus nannte, mit manchem weichgespülten SUV auf - beim Raumangebot sowieso.

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Grafik: DER STANDARD

Schnäppchen ist ein grausliches Wort. Wenn ich es lese, beginnen meine Augen zu tränen, wenn ich es höre, fallen mir die Ohren zu. Das macht aber nichts, weil Schnäppchen passt genauso wenig zum VW Multivan 4motion wie ein Scheitern beim Verlade-Elchtest. In den Multivan passen die Eltern, Oma, Opa und die Kinder samt Umziehgewand und Schwimmreifen - oder eine Ladung Gäste samt Gepäck und Skier, wie der Hüttenwirt das Volumen des aktuellen VW-Bus misst.

Je nach Ausstattung spielt der Multivan alle Stückerln - zum Beispiel über die Soundanlage, die manches Kino quietschen lässt. Überall finden sich gefinkelte Staufächer - allein in der Tür kann man so viele Sachen verstauen, dass man sie erst nach einem Jahr wieder findet. Weil die Ablagen vorher nicht so voll werden, dass man sie ausleeren muss. Unter dem Schalthebel bringt man eine Wasserflasche unter, zwischen den hinteren Sitzen ist auf Wunsch ein Tisch montiert, der zusammengeklappt nicht im Weg ist, ausgefaltet aber genug Platz bietet, dass die Gäste samt Gepäck, auf dem Weg vom Bahnhof zur Hütte, das erste Zirberl ausknobeln und dann auch gleich trinken.

So richtig lustig wird es aber dann, wenn der Hüttenwirt den 180 PS Bi-Turbo-Bus geordert hat und auf dem Weg zur Hütte mit seinen Gästen jene Touristen verblast, welche sich für die eine Woche Skiurlaub damals einen fetten SUV zugelegt haben. Denn der Multivan 4motion fährt sich fast wie ein Pkw, und mit dem DSG, den straffen Sitzen, den 180 PS und dem stolzen Preis steht er sogar einem SUV um nichts nach. (Guido Gluschitsch/DER STANDARD/Automobil/19.2.2010)