Rom - Giovanni Trapattoni, ehemaliger Coach von Red Bull Salzburg und derzeit noch Teamchef in Irland, will trotz seiner 71 Jahre weiter als Fußball-Teamchef arbeiten. "Man hat mich gefragt, ob ich die vatikanische Nationalmannschaft trainieren würde. Jetzt bin ich mit Irland beschäftigt, doch nach meiner Pensionierung würde ich gern die vatikanische Mannschaft coachen", sagte Trapattoni, der am Donnerstag im Vatikan an der Vorstellung der vierten Ausgabe des "Clericus Cup" teilnahm. 16 Mannschaften aus Seminaristen, Kollegbesuchern und jungen Priestern sowie ein Team der Schweizer Garde spielen um den Turniersieg.

Trapattoni ist ein strenger Katholik. Seine Schwester ist Nonne, bei der WM 2002 sorgte er für Furore, als er beim heimlichen Versprühen seines aus Italien mitgebrachten Weihwassers fotografiert wurde.

"Die Zeiten für eine vatikanische Mannschaft sind noch nicht reif, doch wir arbeiten an diesem Projekt. Die Kirche unterstützt uns. Das Problem ist, dass die Anerkennung einer vatikanischen Nationalmannschaft durch die FIFA lang und kompliziert ist. Doch Trapattoni wäre jedenfalls der ideale Trainer", sagte der Präsident des Clericus Cup, Bischof Claudio Paganini.

Der Vatikan ist kein Mitglied des Fußball-Weltverbands FIFA, trotzdem hat der kleinste Staat der Welt neben einer Liga auch eine eigene Nationalmannschaft, die hauptsächlich aus Einwohnern Roms besteht. Sie bestreitet nur selten Länderspiele, die bisher ausnahmslos gegen andere Kleinstaaten wie San Marino oder Monaco ausgetragen wurden. Stattdessen tritt das Vatikan-Team meist gegen Pilger an. (APA)