Das Unternehmen InvenSense hat auf dem Mobile World Congress (MWC) neue Möglichkeiten der Schüttelsteuerung bei Handys demonstriert. Diese reichen vom Annehmen und Auflegen von Telefonaten durch einfache Handbewegungen bis hin zur Möglichkeit, virtuell mittels Smartphone-Schütteln durch eine AR-Umgebungsansicht (Augmented Reality) zu "gehen".

Möglich macht das der Chip MPU-3000 (Motion Processing Unit), der eine genauere Erfassung und schnellere Verarbeitung von Bewegungen verspricht als die in aktuelle Geräte verbauten Sensorsysteme. Auf dem MWC konnte sich pressetext in einer Live-Demo von den Qualitäten des Chips überzeugen.

Steuern nur mit Gesten

Das InvenSense-System verspricht die Möglichkeit, effektiv die gesamte Smartphone-Steuerung durch Handbewegungen abzuwickeln. So werden Anrufe einfach per Schütteln angenommen und beendet. Ein unabsichtliches Auflegen muss der User dabei aber nicht befürchten, denn es sind kurze, schnelle Bewegungen in einem bestimmten Winkel erforderlich. Diese wird ein Nutzer im Gebrauch wohl schwerlich irrtümlich ausführen, doch sind sie sehr leicht zu erlernen.

Generell setzt InvenSense auf einfache und personalisierbare Steuergesten. Dabei wird das Mausrad des Geräts gedrückt, um die Schüttelsteuerung zu aktivieren. So kann dann etwa durch Neigen des Geräts zwischen Icons auf dem Startbildschirm gewechselt oder durch Umdrehen des Geräts aus einer App ausgestiegen werden. Praktisch sind die Möglichkeiten, das Klingeln des Handys einfach durch Klopfen auf das Gerät abzustellen oder eine ganz persönliche Geste zum Entsperren des Bildschirms zu definieren. Neben der Gestensteuerung wird aber auch eine Bildstabilisierung beim Handy-Fotografieren möglich.

AR und Games

Auch in Sachen Information und Unterhaltung verspricht die InvenSense-Technologie neue Möglichkeiten etwa in der Steuerung von Games. Beim MWC wiederum zeigt das Unternehmen, wie eine AR-Anwendung durch die Bewegungssteuerung bereichert wird. Zunächst zeigt diese eine Umgebungsansicht auf Basis der aktuellen GPS-Positionierung. Durch eine Auf- und Abbewegung des Handys kann der User dann virtuell durch diese Ansicht wandern und die "Gehrichtung" durch geeignete Drehung ändern.

Fortschrittlicher Chip

Diese vielseitige Schüttelsteuerung ermöglicht der MPU-3000. Dabei handelt es sich laut Unternehmen um das industrieweit erste Drei-Achsen-Gyroskop mit eingebauter "Digital Motion Processor" Hardwarebeschelunigungs-Engine. Außerdem verfügt der Chip über einen Signaleingang für einen Beschleunigungssensor, um ein Sechs-Achsen-Bewegungserkennungssystem zu ermöglichen. Ein solches ist für die Demonstration am MWC-Stand des InvenSense-Investors Qualcomm in ein Android-Smartphone verbaut worden.(pte)