Wien - Am Mittwoch hat Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung und Initiatorin der österreichischen Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung, im Rahmen eines Festakts in Wien den Startschuss für eine europäische Kampagne gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM - Female Genital Mutilation) gegeben.

"Es geht um die Vernetzung der Aktivitäten auf europäischer Ebene", so Bayr, die sich über die zahlreichen TeilnehmerInnen am Auftakt aus ganz Europa erfreut zeigte. "Jeden Tag werden etwa 7.000 Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung - in Summe sind weltweit etwa 155 Millionen Frauen betroffen." Es gäbe noch viel zu tun: "FGM ist eine Menschenrechtsverletzung, die Frauen auf grausame Weise ihrer Sexualität beraubt", führte Bayr aus. "FGM ist eine 5.000 Jahre alte Tradition, die vor keiner gesellschaftlichen Schicht Halt macht und bei der es nicht um Religion geht."

Seit 2001 ist FGM auch als strafrechtlicher Tatbestand in Österreich verankert. Schätzungen zufolge leben hierzulande zwischen 6.000 und 8.000 betroffene Mädchen und Frauen. Wichtig sei es, dass der Kampf gegen FGM auf "breiten Füßen" stehe, so Bayr, die auch die EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek und die Nationalratsabgeordnete Ursula Plassnik willkommen hieß.

Daten sammeln

Die europäische Kampagne sieht neben dem Sammeln von Daten über FGM auf EU-Ebene vor allem präventive Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für Mädchen und Frauen vor. Sie wird u.a. in enger Kooperation mit der Organisation "FGM-Hilfe Austria" unter Leitung von Elisabeth Cencig durchgeführt. (red)