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Auch als Freizeitathlet empfiehlt es sich einen Helm zu tragen.

Foto: APA/Peter Rigaud

Wien - Die Piste hinunter sausen wie Benjamin Raich oder Michael Walchhofer: Das ist der Traum jedes Hobbysportlers, der dieser Tage die faszinierenden Bilder aus Vancouver verfolgt. Doch so beeindruckend die Leistungen der Profis auch sind, zur Nachahmung dienen sie nicht. Für Hobbyathleten, die sich überschätzen, endet das Wintersportvergnügen oft im Spital. Etwas mehr als 46.000 Schifahrer und knapp 12.000 Snowboarder mussten 2008 ambulant oder sogar stationär behandelt werden. Das Eislaufvergnügen forderte 7.000 Verletzungsfälle und beim Rodeln und Bobfahren verletzten sich österreichweit in Summe 4.800 Menschen. 

Ausrüstung und Risikobewusstsein

"Diese olympischen Wintersportarten sind großartige und gesunde Hobbies, für Freizeitsportler gelten aber andere Bedingungen als für Olympia. Nachahmenswert sind auf jeden Fall das Risikobewusstsein und die Vorbereitung der Sportstars", sagt Anton Dunzendorfer, Bereichsleiter Forschung und Wissensmanagement im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und gibt allen hochmotivierten Freizeitathleten folgende Sicherheitstipps: Beim Schifahren und Snowboarden ist es vor allem wichtig, einen Helm zu tragen und die allgemeinen FIS-Regeln einzuhalten. "Jeder Schifahrer sollte seine Fahrgeschwindigkeit an sein Können anpassen. Wer Pisten hinunter rast, wie bei einem Schirennen, gefährdet sich selbst ebenso wie andere und bricht auch die Pistenregeln. Das kann im schlimmsten Falle auch zu einem Nachspiel vor Gericht führen", erklärt Dunzendorfer.

Ebenso ist es beim Eislaufen wichtig, auf die richtige Ausrüstung zu achten. "Wir empfehlen dicke Handschuhe anzuziehen, um bei Stürzen die Hände zu schützen. Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene sollten zusätzlich einen Schi- oder Eishockeyhelm aufsetzen, da auch Kopfverletzungen sehr häufig vorkommen." Vorsicht ist vor allem auf Natureis geboten. Man sollte sich vorher bei der Gemeinde informieren, ob der See oder Teich tatsächlich zum Eislaufen freigegeben ist. Im Falle von Tauwetter ist es besser, in eine Eishalle oder auf einen Eislaufplatz ausweichen. Beim Rodeln und Bobfahren sind die Unterschiede zwischen den Profis und den Hobby-Sportlern besonders groß. Doch egal, ob man - wie ein Profi - auf einer Eisbahn, oder im freien Gelände unterwegs ist, der wichtigste Sicherheitstipp beim Rodeln und Bobfahren lautet: Helm aufsetzen", erklärt Dunzendorfer.

Eine weitere beliebte Wintersportart der Österreicher ist das Langlaufen. Diese olympische Disziplin forderte 2008 rund 1.400 Verletzte. Wichtigstes Prinzip lautet hier, sich nicht selbst zu überschätzen. "Anfänger sollten mit einfachen Strecken ohne steile Abfahrten beginnen und nur langsam den Schwierigkeitsgrad erhöhen", rät Dunzendorfer.

Kein Spaß ohne Sicherheit

Sämtliche Wintersportdisziplinen machen vor allem dann Freude, wenn man ausreichend auf die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer achtet und so Unfälle vermeidet. "Bewegung im Freien ist auch im Winter sehr gesund und wichtig für Kreislauf und Durchblutung. Doch man sollte nicht versuchen, die Leistungen der Olympia-Profis nachzuahmen. Die Profis trainieren täglich und bereiten sich auf solche Wettkämpfe jahrelang vor. Außerdem haben sie auch ein abgesperrtes Gelände und gefährden deshalb keine anderen Teilnehmer", schließt Dunzendorfer.